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In der von Anne Pohl zitierten Ansatz wird auf zwei Sachverhalte hingewiesen:
1.) Das Rohmaterial „Platten“ dient nur dazu, um die geschlechtsspezifische (männliche) Interaktion, den Diskurs über das Rohmaterial in Gang zu setzen um damit die „Bestätigung“ und „Abgrenzung“ innerhalb der männlichen Peergroup (durch ein gemeinsames „Weltbild“) zu erreichen. (eine subjektive Interpretation des Artikels, aber soweit einverstanden)
2.) Es wurde darauf hingewiesen, das Frauen ebenso sammeln, aber eben mehr Dinge, die den nach innen gereichteten Bereich abdecken. (kann man so sehen, reicht aber weder mir noch Banana Joe als Erklärung aus, genausowenig wie die „rationale“ Herangehensweis“, da Musik natürlich am allermeisten einen emotionalen Gehalt transportiert- richtig interpretiert Banana Joe?).
Die entscheidende Frage und da bin ich mit Bananana Joe glaube ich nicht mehr einer Meinung: Ich denke schon, daß wir an einem wesentlichen Kern angelangt sind (siehe meinen obigen Beitrag in Bezug auf „Tanzen“. Welchen emotionalen Inhalt/Aussage transportiert Pop-/Rockmusik, daß er eher Männer als Frauen anspricht? Popmusik spricht (zumindest seit Elvis) traditionell eher das männliche Geschlecht an. Anders formuliert: Welchen geschlechtsspezifischen sexuellen Inhalt transportiert Popmusik, der dem Konstrukt „männliche Sexualität“ eher entspricht? Ich vermute das bis in die 60er/70er der „sexuell befreiende“ Inhalt von Popmusik ausschließlich männliche Phantasien befriedigte (siehe Led Zeppelin/AC/DC…….)
Hieraus widerum ergeben sich zwei Prognosen:
1.) Je mehr das Konstrukt Männlich/Weiblich aufgeweicht wird, desto mehr wird sich das Interesse an Popmusik auch bei den weiblichen Hörern intensivieren (was heutzutage sicherlich häufiger der Fall ist als vor 40 Jahren)
2.) Je mehr sich das Angebot gleichermaßen an beide Geschlechter wendet (was ja bei Glam/Punk/Disco/Postpunk zur Debatte stand- man vergleiche die 60er Jahre Girlbands und Slits) desto mehr wird auch das weibliche Geschlecht an Popmusik interessiert sein.
Nach wie vor denke ich spielt aber die ursprüngliche Funktion von Rockmusik eine wesentliche Rolle- bzw. hallt nach.
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