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Vega4“Basra“ war ein wirklich sehr schöner Tipp @katharsis! Schreib doch bitte ein wenig über die mir unbekannte Session „Little Johnny C“ etwas. Könnte die mir gefallen?
Ich muss gestehen, dass ich über „Little Johnny C“ gar nicht viel schreiben kann, da ich die Scheibe leider nicht selbst habe.
Im Endeffekt könnte man die Platte auch als ein Werk von Duke Pearson durchgehen lassen, der sich für die Arrangements und dem Großteil der Kompositionen verantwortlich zeigt.
Coles selbst erinnert teilweise an den lyrischen Ton von Miles Davis, ähnlich wie auch auf der „Am I blue“ von Grant Green, fällt allerdings sonst nicht großartig auf (wenn ich mich recht entsinne), was nicht bedeutet, dass sein Spiel uninteressant ist, sondern vielmehr bewusst unprätentiös. Coles arbeitete unter anderem mit Coltrane und Mingus, was man seinem Spiel bedingt anmerkt, später mit Ray Charles oder Duke Ellington.
Joe Henderson am Tenor ist mE derjenige, der die Akzente auf dieser Platte setzt (das Stück „Hobo Joe“ von ihm ist enthalten; ähnlich wie „Turnaround“ oder „Sidewinder“). Ein mir unbekannter Leo Wright steuert zusätzliche Impulse am Alt und auf der Flöte bei, so dass diese Scheibe vielleicht nicht unbedingt ein herausragendes Werk ist, aber dann vielleicht eine der obskursten Scheiben im klassischen Blue Note-Katalog.
Die Musik beinhaltet eine schöne Ballade (So sweet my little girl), straighte Bop Nummern oder auch das etwas „avantgardistischere“ Heavy legs.
In jedem Fall kein Verlustkauf, aber auf Vinyl mal wieder entsprechend sought after!
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III