Re: SOLOMON BURKE ????

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fifteenjugglers
war mit Benno Fürmann in Afghanistan

Registriert seit: 08.07.2002

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Naja, ich bin ja ned der Soul-Experte (bei genauerem Hinsehen war das mein erstes Soul-Konzert überhaupt :oops: ), aber ich versuch’s mal.
Das Konzert fand statt in Köln in der Kantine, einem Club, der so heißt, weil er in einer ehemaligen Bundesbahn-Kantine untergebracht ist. Relativ kleiner Laden, ich schätze, es gehen maximal 500 Leute rein. Die Band eröffnete das Konzert ziemlich pünktlich um 21 Uhr. Besetzung: 2x Gitarre, Bass, Schlagzeug, eine Horn Section mit Trompete, Posaune und Sax, Keyboards, Klavier, Harfe (nein, nicht Harp!), außerdem eine seiner Töchter als Background-Sängerin. Nachdem sie sich ein paar Minuten eingegroovt hatten, trat der Leadgitarrist ans Mikro und gab irgendeinen alten Rock-Klassiker zum Besten. Dann betrat – nachdem das Publikum vorher aufgefordert wurde, einen entsprechenden Empfang zu bereiten – Solomon im königlichen Hermelinmantel, mit Stetson und einer Mischung aus Zepter, Wanderstock und Rübezahlkeule die Bühne, begleitet von seinem Sohn, Solomon Jr. Zepter und Mantel legte er ab (drunter trug er Anzug, wie fast alle), ließ sich auf einem großen Thronsessel nieder (ein Riesending, das er aber – zumindest in der Breite;-) – problemlos ausfüllte) und eröffnete mit „Everybody Needs Somebody To Love“. Die genaue Reihenfolge der dann folgenden Songs weiß ich nicht mehr – die ganzen alten Songs kenn‘ ich ja eh kaum -, aber es waren dabei: „Got To Get You Off My Mind“ (das erste Mal, daß er seine – immer noch! – einmalige Stimme richtig glänzen lassen konnte), „Soul Searchin'“, „Diamond In Your Mind“, „The Price“, „A Change Is Gonna Come“ (bewegend!), „Sittin‘ On The Dock Of The Bay“, „None Of Us Are Free“ (grandios!), „Don’t Give Up On Me“ (unglaublich!!) und viele mehr. Zwischen den Songs machte er Witze, erzählte Stories (u.a. die mit Elvis Costello im Studio) und verteilte rote Rosen an die Frauen im Publikum, vor „None Of Us Are Free“ hielt er einen bewegenden Friedensappell. Zu „Stand By Me“ holte er sich dann zur Verstärkung ein Paar aus dem Publikum ans Mikro – absolut nicht peinlich, obwohl die beiden in etwa so cool wirkten wie Rudolf Scharping und Angela Merkel -, bevor er ganz am Ende die Bühne zu „Proud Mary“ zum Tanzen freigab (ein Möchtegern-Fogerty durfte sich am Mikro produzieren). Irgendwann während des Songs tauchte er dann ab (verabschiedet hatte er sich vorher schon), und das war’s dann so ziemlich. Nur die Band kam später nochmal für eine kurze Zugabe auf die Bühne.
Insgesamt, ich erwähnte es schon: WOW!!!

… und nachher hole ich mir ’ne Best Of von Solomon Burke, versprochen!!

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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"