Re: Gram Parsons

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bullitt

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Sinnerman@Bullitt
Du hast großen Respekt vor Kaufmans Entscheidung, seinem Kumpel – wie bei einer Gelegenheit versprochen – eine normale Bestattungszeremonie (wie Clarence White) zu ersparen??? Ich muß mich darüber sehr wundern…
(…)

Ich neige bei diesem Thema sicherlich zu einer pathetischen Herangehensweise. Die Gefühle der Angehörigen und der Familie blende ich dabei genauso aus wie die stümperhafte Vorgehensweise Kaufmanns. Es ist die Vorstellung eines letzten großen Freundschaftsdienstes und der Erfüllung eines letzten Wunsches den man einem Menschen unter wahnwitzigem, riskantem eigenen Einsatz zu erfüllen versucht der mich fasziniert und berührt. Gram nimmt seinem Freund Kaufmann auf Clarence Whites Beerdigung das Versprechen ab ihm eine konventionelle, in seiner Lebenssituation völlig befremdlich wirkende, Beerdigung zu ersparen, sollte ihm etwas zustoßen, und stattdessen seine Asche an einem Ort zu verstreuen, der ihm sehr viel bedeutet. Hier liegt für mich ganz persönlich auch ein Knackpunkt, weil ich Grams Joshua Tree Faszination teile und mir seine Idee, dort seine letzte Ruhe zu finden, so gut gefällt und sie so leicht nachvollziehen kann.

Wie die Realität damals ausgesehen hat, steht natürlich auf einem ganz anderen Blatt. Werde mir auch nicht anmaßen, mir darüber ein Urteil zu erlauben, nur weil ich gerade mal zufällig eine Dokumentation im TV gesehen habe. Wer stand ihm zum Schluss näher, seine Freunde oder seine Familie? Wer weiß das schon. Sicherlich hast du Recht, aus der Sicht der Angehörigen muss es grauenhaft gewesen sein. Man kann sich sicherlich die Frage stellen, wie ernst man Grams Wunsch wohl hätte nehmen sollen. Entsand er in einem Drogenrausch? War er einfach so dahingesagt? Wusste seine Familie davon? Warum hat sie ihn ignoriert?

Was für eine Starfe hat Kaufmann eigentlich dafür kassiert?

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