Re: Gram Parsons

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sinnerman

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Ich habe gerade einen Brief an das Bayerische Fernsehen geschrieben und mich darin für dieses wunderbare, längst überfällige Porträt bedankt. Schlimm genug, daß es sich erst 32 Jahre nach dem Tod dieses so wichtigen Musikers verwirklichen ließ, umso größer mein Erstaunen, daß ein Deutscher (Gandulf Hennig) dieses Projekt verantwortet und daß ein Deutscher Sender nicht unerheblich zu dessen Gelingen beigetragen hat. Das ist alles andere als selbstverständlich – und das sollte man den betreffenden Stellen gegenüber auch dankend zum Ausdruck bringen, wie ich finde.
Womöglich gelänge es ja, jemanden zu einem ähnlichen filmischen Unternehmen zu Gene Clark zu bewegen! Sid Griffin wäre sicherlich wieder mit von der Party und für die Aufbesserung der bislang sträflich vernachlässigten Reputation eines der ganz ganz Großen könnte auf diese Weise viel getan werden (andere vorzuschlagende „Objekte“ wären z.B. Sandy Denny, Nick Drake, Tim Hardin, Tim Buckley oder Phil Ochs).

Hoffentlich ärgert sich Roger McGuinn irgendwann, bei diesem Porträt nicht mitgeholfen zu haben.
Verzichtbar war sicherlich das pathetische Nachstellen der Leichenverbrennung an Original-Stätte (wobei genau dieser billige Unsinn wohl gerade Guido Knopp gefallen hätte). Von Kaufmann hätte ich mir mehr nachträgliche Rücksicht auf die anderen Hinterbliebenen gewünscht, die er mit seiner „gutgemeinten“, betrunkenen und fürchterlicherweise nicht zu Ende gebrachten Aktion aufs nachhaltigste verletzt hat. Verschworene Kumpelei und großes Indianerehrenwort hin oder her – das ist nicht bloß unanständig, das ist erschreckend dämlich.

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Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg; was wir Weg nennen, ist Zögern. (Kafka)