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Glitterhouse Rezension …..
Achtung: Das Vinyl folgt wahscheinlich in zwei Wochen!
Ein Jahr nach dem Durchbruch mit “Gold” (wie die Zeit vergeht) kommt Ryan Adams mit einer Art Zwischendurch-Album. Bei dem High-Speed-Jahr, dass er hinter sich hat war zwar offensichtlich reichlich Zeit für Songwriting und Recordingsessions, aber auf ein „richtiges“ neues Album konnte er sich wohl nicht fokussieren. Aber wie gesagt, zwischen Dezember 2000 und Oktober 2001 nahm er bei 5 Studiosessions zwischen Nashville und Stockholm zirka 60 Songs auf, die erst als 4-CD-Box erscheinen sollten, nun aber zur Essenz komprimiert wurden. Nebenbei gibt es wohl ganze Alben mit seiner Pink Hearts Supergroup (mit u.a. Evan Dando), eines mit Beth Orton, sas „Suicide Handbooks“ mit Steelplayer Bucky Baxter und seine Solo-Aufnahme des gesamten Strokes Debüts in den Archiven.
Von den 13 Songs auf „Demolition“ erschien keines in überarbeiteter Form auf „Gold“ und für das nächste Album kommen sie auch nicht in Betracht. Obwohl die Songs durchweg mit voller Band eingespielt wurden, ähneln sie vom Feeling her eher dem „Heartbreaker“ Album.
Eins sei vorab gesagt, wie Demos klingt keines dieser Live-im-Studio entstandenen Stücke, die Soundqualität ist durchweg exzellent, und auch das Material harmoniert gut miteinander, ein Patchwork-Charakter ist nicht zu entdecken. Das Album beginnt mit „Nuclear“, einem Adams-typischen midtempo-Rocker, wie er auch auf „Stranger´s Almanac“ oder „Gold“ hätte sein können. Harmonica, Steel, Hammond B3 und Backgroundstimmen (Chris Stills) veredeln “Hallelujah”, ebenfalls einer dieser ebenso gnadenlos catchy wie zeitlosen Adams-Songs. Bei „You Will Aways Be The Same“ nimmt er das Tempo zurück und präsentiert sich in „Heartbreaker“-Fashion – mit Cello und Dobro („I was listening to Nick Drake and Joni Mitchell and a lot of stuff like that.“ – Ryan Adams).
Mit “Starting To Hurt” und “Gimme A Sign” gibt es noch zwei überschäumende Gitarrenrocker, aber es sind vor allem die in der Mehrzahl angetretenen Balladen, die ohne Ausnahme zu den Höhepunkten des Albums zählen. „Cry On Demand“ oder „Dear Chicago“ oder das mit David Rawlings und Gillian Welch eingespielte „Tomorrow“, alles Beispiele für die außerwöhnliche Songwriting-Kunst des Mannes, der gerade in den langsamen, spärlich instrumentierten Songs das Feeling der unglücklichen Liebe (darum geht es hier oft) transportiert wie kaum ein anderer.
„Desire“, zwar mit voller Band eingespielt, aber ganz relaxt arrangiert (mit schöner Harmonica), ist ein weiterer Track, für den andere Songwriter wahrscheinlich ihre ganze Habe gehen würden.
Bei „Chin Up, Cheer Up“ geht es nochmal recht heiter/locker zu („It´s bluegrass meets The Smiths. Kind Of. The chord changes are Johnny Marr…”), bevor er mit “Jesus (Don´t Touch My Baby)” den unerwarteten Tod einer Freundin beklagt und den Schmerz entsprechend musikalisch umsetzt.
Eigentlich kann ich mich dem Fazit des britischen Uncut Magazins nur anschließen:
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