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MikkoNein, nicht „früher“, es sind Varianten der gleichen Pressung. Wenn man Holger Czukay folgt, dann wurden 500 Stück in einem Rutsch gepresst, was im Übrigen auch Sinn macht und absolut logisch erscheint, wenn man bedenkt, wie der Herstellungsprozess einer Platte erfolgt.
Ein (geringerer?) Teil der Auflage wurde nachträglich mit der Matrizennummer von Liberty Records versehen. Allerdings halte ich gerade diese Sache für höchst ungewöhnlich, weil mit hohem Aufwand verbunden. Schließlich musste man das ja bei jeder einzelnen Platte auf A und B Seite machen.
Denn eigentlich wird die Matrizennummer (wie der Name sagt) in die Originalmatrize geritzt und dann beim Anfertigen der Pressmutter mit galvanisiert. Wäre das hier geschehen, dann gäbe es aber doch zwei verschiedene Pressungen, die möglicherweise zwar auf demselben Umschnitt beruhen, aber eben nicht von derselben Pressmutter gepresst wurden. Bzw. gab es möglicherweise zwei verschiedene Matrizen (s.u.), dann gab es aber auch verschiedene Pressungen (von derselben Mutter).
Bist Du Dir sicher, dass man den erwähnten Teil der Auflage nachträglich mit Matrizennummern von Liberty versehen hat? Das geht zwar theoretisch, ist aber – wie Du bereits geschrieben hast – ein enormer Aufwand – wenn auch vermutlich billiger als noch mal ganz neue Matrizen herzustellen. Man könnte vielleicht erkennen, wie man verfahren ist, indem man zwei Scheisshouse->Liberty-Platten vergleicht. Wenn wirklich die Matritzennummern nachträglich eingeritzt wurden, dann müsste man Unterschiede sehen.
Selbst wenn das nicht gemacht wurde, wäre es doch möglich, von der Mutter neue Matrizen herzustellen, die man auch mit neuen Nummern versehen könnte. Ist das richtig? Würde man das bereits als Nachpressung bezeichnen?
„Mutterstecher“ ist übrigens mein Wort des Jahres. Wäre doch mal was für genial daneben.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.