Re: Wörter und Unwörter – Der gepflegte Stilistik-Thread

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motoerwolf

Registriert seit: 25.10.2006

Beiträge: 6,343

Mick67Puh! Da hast Du Dir aber einen zurecht gemogelt/gebogen, um mir in Deiner unnachnahmlich arrogant-bornierten Art zu erklären, daß ich Sprache nicht verstanden habe.
Der Unterschied zwischen mathematischen und Rechtschreiberegeln besteht in der Universalität der Mathematik. Die Regeln wird niemand anfassen, weil es viel größere Auswirkungen hätte, als wenn sich eine Sprache neue Regeln gibt.
Mathematische Regeln ergeben sich aus sich selbst? So so…

Nein, verbiegen mußte ich da nichts. Ich mußte mich einfach nur ganz kurz an meine Schulbildung erinnern. Schon da, in der Schule, hat man uns nämlich erklärt, daß Sprache nicht naturwissenschaftlich erfassbar ist. Daß sie statt dessen im Fluss ist, einer ständigen Entwicklung unterliegt und darum eine Unterscheidung von Texten nach dem Grad ihrer Modernität durchaus möglich ist. Die jeweilige Form einer Sprache ist immer nur eine Momentaufnahme, und es ist noch gar nicht so lange her, da gab es noch nicht mal eine offizielle Schriftsprache, an die man sich zu halten hatte.
Bei der Mathematik ist das anders. Da gibt es einige wenige, nicht beweisbare Sätze (Axiome). Aus diesen leiten sich alle weiteren Gesetze ab, in so fern ergeben sich mathematische Regeln aus sich selbst. Sprachregelungen dagegen sind nicht auf Axiomen aufbauend, sie sind völlig willkürlich. Das beginnt mit der Arbitrarität des Zeichens, wie Ferdinand de Saussure feststellte. Aber auch die grammatischen Regeln sind arbiträr. Sprache beruht auf Übereinkunft und nichts anderem.

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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame