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Vorm Stuwwelpeter haben mich meine Eltern in weiser Voraussicht bewahrt. Als ich ihn später selbst las, war das durchaus zu verkraften. Und auch die Märchen der Gebrüder Grimm haben mich, zumindest in der für Kinder gedachten Version, kaum verängstigt. Im Gegenteil, schon im Kindergarten fiel ich mit dem Reim „Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald, da kam die Hexe und machte beide kalt“ auf. Ich weiß nicht, ob ich das irgendwo aufgeschnappt hatte oder es auf meinem Mist gewachsen war. Meine Mutter erzählt jedenfalls heute noch von dem daraufhin erfolgten Gespräch zwischen ihr und meiner Erzieherin. Wirklich verstört hingegen hat mich ein DDR-Kinderbuch namens „Peter und der Büffel Boni“, bei dem das Stierkälbchen Boni jämmerlich im Stall verbrennt, weil „Häuptling“ Peter ein Lagerfeuer zwecks Rauchzeichen entzündete. Das war viel näher an der Realität als Grimms Märchen oder der Struwwelpeter und kein anderes Buch hat je so grausam nach meiner kindlichen Seele gegriffen.
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.