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lathoIch habe das nicht zu beurteilen, aber African-American finde ich auch furchtbar – das impliziert für mich immer, dass die Schwarzen (deren Familien oft – ungewollt – längere Zeit in Amerika zu Hause sind als viele Weiße) jederzeit wieder zurück gehen könnten.
Ich bin kein Amerika-Kenner, aber spielt die familiäre Herkunft in der amerikanischen Gesellschaft nicht allgemein eine wichtige und auch positiv besetzte, identitätsstiftende Rolle? In den USA haben ja nunmal die meisten Menschen „Migrationshintergrund“. In der schwarzen Popkultur finden sich doch häufig Verweise auf die afrikanischen Wurzeln. Als im US-Jubiläumsjahr 1976 der Bürgerrechtler Alex Haley mit „Roots“ seine eigene Familiengeschichte bis zurück zu den afrikanischen Anfängen erzählte, haben das viele Schwarze so empfunden, dass er ihnen damit auch ihre Geschichte zurückgab. Die Serie hat mich als Kind übrigens sehr beeindruckt und war mit ein Auslöser dafür, dass ich selbst forschen wollte.
Ein Einzelstatement aus deutscher Perspektive gibt es in der schönen Youtube-Reihe Frag ein Klischee. Der befragte Kamal hat kein Problem mit der Bezeichnung „Schwarzer“, findet „Afroamerikaner“ dagegen für sich unpassend.
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