Re: Die Musik meiner Jugend und ihre Bedeutung

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mistadobalina

Registriert seit: 29.08.2004

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Interessante Statements bisher.
Ich habe gerade mal so überlegt, wie das bei mir so war. Meine Eltern waren beide überhaupt nicht musikinteressiert. Meine Mutter hörte am liebsten „alte Schlager“ aus den 20er und 30er Jahren, also Sachen aus der Zeit als sie jung war. Was mir übrigens nicht unangenehm war – ich habe mich später noch recht intensiv damit beschäftigt und kenne mich auf diesem Gebiet ziemlich gut aus. Das war es aber auch schon.

Abgesehen davon, dass ich mitten in die Zeit der Beat Musik hineinwuchs und selbstverständlich die Hitparaden rauf und runter hörte, habe ich damals z.B. besonders gern Procol Harum gehört, möglicherweise weil das meiner oft melancholischen Stimmung entgegen kam. Heute spielen die Procol Harum-Alben bei mir überhaupt keine Rolle mehr. Wenn ich sie höre (was äußerst selten ist) kann ich zwar noch verstehen, dass ich diese Musik damals „gebraucht“ habe, aber sie bedeutet heute nichts mehr für mich. Und so ist das mit vielen anderen Bands dieser Zeit. Interessant war für mich immer wieder neue, aufregende Musik von Bands, die in der Lage waren, den momentanen Zustand der Welt in ihrer Musik umzusetzen. (Zugegebenermaßen war das auch eine Art Sucht, immer wieder als erste Neues zu entdecken, und es hat bestimmt zu meinem Beruf in der Musikbranche geführt) Und gleichzeitig fand ich es immer spannend, weiter zurückzugehen – eine Art „graben in zwei Richtungen“. Eine Zeitlang habe ich mich sehr intensiv mit Doo Wop beschäftigt, dann wieder mit George Gershwin, dem Brill Building Pop etc. – also Musik, die ich nicht direkt miterlebt habe.

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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)