Re: Zukunftsprognosen

#5960403  | PERMALINK

roseblood

Registriert seit: 26.01.2009

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Herr RossiAber im Ernst: Wenn das Album tot ist oder demnächst stirbt, warum veröffentlichen immer noch 99,9 % aller Künstler Alben, warum ist es nach wie vor ein unverzichtbares Vehikel, um eine Band, einen Künstler bekannt zu machen? Warum werden Alben-Neuerscheinungen nicht nur in special interest-Publikationen wie dem Rolling Stone, sondern auch in Online-Massenmedien wie dem Guardian und Spon besprochen?

Vielleicht, weil Singles, EPs und Alben eben die gängigen und einzigen Veröffentlichungsvarianten sind?
Aber in den letzten Jahren war doch schon zu registrieren, dass Tracks als Single veröffentlicht wurden, die mit der eigentlichen Single der vergangenen Tage nicht mehr viel gemeinsam haben. Es werden lediglich Tracks via Soundcloud oder Spotify zur Verfügung gestellt und als Single deklariert, ohne Vermerk auf B-Seiten oder dass man sie in haptischen Form erwerben könnte.

Und wenn ich mir die Beliebtheit der einzelnen Alben-Tracks auf Spotify anschaue, dann wird deutlich, dass ein Album zu einer Veröffentlichung aus Tracks verkommt, statt den Gesamtkontext wahrzunehmen. Meistens haben die ersten 3, 4 Traks eines Albums die höchste Hörerfrequenz, danach sinkt das Interesse, ganz egal, ob ein Album auch zum Schluss überragende Tracks vorzuweisen hat. Es wird eben in ein Album hineingehört und wenn die ersten Tracks nicht überzeugen, bleibt der Rest für einige unbeachtet. Ein Album in der Onlinewelt ist wohl nur für die Interessierten lohnsenswert, alle anderen bleiben Tracks-Hörer.
Das kann man natürlich alles total doof finden, aber das ist eben der Nebeneffekt, wenn online derat viel Musik konsumiert werden kann. Es gibt eben immer ein Pro und Contra.

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