Re: Zukunftsprognosen

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nail75

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MistadobalinaWas war denn das für ein seltsamer Vortrag? :-)

Die populäre Musik beginnt doch nicht in den 60ern. Sie beginnt vielleicht mit dem massenhaften Notendruck zu Beginn des 19.J oder mit der Erfindung des Phonographen. Und natürlich ist sie (schon durch solche Erfindungen!) extrem abhängig von der technologischen Entwicklung.

Naja, es war ein Vortrag über die Popmusik seit den 1950ern an einer Uni in den USA von einem älteren Musikkritiker (seinen Namen weiß ich nicht mehr). Er kannte sich den 1960 und 1970ern gut aus, der Rest war ihm fremd! :-)
Ansonsten stimme ich Dir zu, auch was die Technologie angeht, deren Bedeutung mir von Amadeus unterschätzt zu werden scheint.

*Martin*@nail
etwas wahres ist da schon dran. von der masse der qualitativ guten musik wurde in den 60ern sicherlich mehr produziert, als in anderen jahrzehnten. wenn ich mir zb. die forumlisten vor augen halte, da schneiden als gesamtheit die 60er und 70er auch am besten ab…

Wenn Du von den 1960ern sprichst, dann meinst Du im wesentlichen die Jahre zwischen 1963 und 1969 (oder alternativ 1973), in deren Verlauf sehr viele bedeutende Künstler ihr Wirken begannen. Deren Bedeutung ist fraglos enorm, aber sie ist eben auch an die Zeit gekoppelt. Es gab eben nicht schon hunderte verschiedener Stile, sondern nur einige wenige – mit anderen Worten die Musikwelt war noch überschaubar. Das ist sie heute kaum noch. Allerdings vergessen wir dabei den ganzen Schlonz, den heute eben niemand mehr hört und die ganzen Irrwege der damaligen Zeit. Mit anderen Worten, Du hast eben ein verklärtes Bild der 1960er, das alles unschöne und unangenehme ausblendet. Sicher, die beste Musik der Zeit hat sich prima gehalten (finde ich), aber gleiches kann man für jede folgende Dekade auch behaupten, wenn man sich intensiv damit beschäftigt. In der Breite und der Masse hat Popmusik jedoch nicht mehr dieselbe gesellschaftsverändernde Bedeutung wie damals, auch das ist fraglos richtig.

AmadeusNun haben wir mit der Vernetzung (www) aber eine viel komplexere Situation als es die Erfindung eines neuen Musikinstrumentes je sein könnte. Die Frage, ob und wie die neuen Kommunikations Möglichkeiten tatsächlich auch Qualität und Kreativität positiv beeinflussen, ist mir zur Zeit noch unklar.

Zumindest erleichtert es den Austausch (siehe dieses Forum) und erhöht die Verfügbarkeit von Musik. Außerdem eröffnet es neue Möglichkeiten für Künstler.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.