Re: Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw.

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ah-um

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gratefulhöIch denke, man sollte bei diesem Thema klar ausdrücken, wovon man spricht. Unter „Pop“ läuft bei manchem alles, was nicht Klassik oder Jazz ist, während andere (so wie ich) darunter radiotaugliche Songs verstehen, die sich um die Hitparadenplätze balgen. Rock, Fusion, Blues gehört für mich nicht zum „Pop“. (Ist Definitionssache, klar, aber irgendwie muss ja jeder ein bisschen Ordnung ins große Durcheinander bringen.)

In der Tat schwirren wohl mehrere recht unterschiedliche Definitionen des Begriffs „Pop“ durch den Raum/das Forum. Vielleicht wäre ein eigener Thread dazu mal angebracht.
Typischerweise (wenn auch wohl nicht notwendigerweise) steht bei der Popmusik der Song bzw. Track im Mittelpunkt. Genau dies eröffnet die Möglichkeit diverser Umgruppierungen des Materials auf Best-Of-Compilations. Die Reihenfolge der Tracks auf einem regulären Album soll i.d.R. lediglich einen gewissen Flow gewährleisten, wäre aber als „künstlerisches Konzept“ o. dgl. weit überinterpretiert. Dort, wo tatsächlich ein solches „Konzept“ vorliegt, handelt es sich meist um prätentiösen Schmock.
Zum Pop gehört m.E aber auch gerade, dass solcherlei akademisch-bildungsbürgerlicher Zinnober unterlaufen wird. Das macht einerseits seinen nonchalanten Charme aus, bedingt aber auch eine gefährliche Nähe zu Populismus und Banalität. Aber die tiefste Weisheit wohnt ja bekanntlich in Spuckweite des Banalen.

MikkoÜber die Bedeutung von 7″ 45s und ihre Besonderheiten ist in verschiedenen Threads bereits ausführlich diskutiert worden. Für mich sind sie nach wie vor das optimale Medium / Format der Pop Musik. Daher ziehe ich eine Originalsingle in aller Regel einem Albumtrack vor, egal ob dieser auf einer LP oder CD, auf einem regulären Album oder einer Compilation erscheint. Auch wenn der Track an sich identisch ist. Es gibt eben Tracks, da brauche ich einfach die Originalsingle. Und es gibt andere Tracks, da reicht mir auch (erst mal) der Zugang auf einer Compilation.

Wie eben gesagt: Der Bezugspunkt ist sicherlich der Song/Track. Aber weshalb der gerade auf 7″ vorliegen muss, sehe ich nicht ein. Und ich habe dafür auch noch nie eine überzeugende Begründung gehört. Also eine, die über den allfälligen Esoterik- und Fetischismusverdacht erhaben wäre.
Letztlich geht es doch wohl um eine bestimmte Sammelleidenschaft. Und Sammeln hat immer auch mit der Anbetung von Gegenständen zu tun. Die Wertschätzung von Musik – die ja bekanntlich keinerlei Haptik hat, sondern nur aus Schallwellen besteht – ist eher ein anderes Thema.
Der Wert des Sammelgegenstands ist dabei eine weitestgehend willkürliche und nicht verallgemeinerungsfähige Zuschreibung durch den Benutzer. Mit genau denselben Gründen kann man sowohl für die großartige Haptik/Ästhetik einer Vinyl-Single wie auch einer CD schwärmen. Oder auch für Bierdeckel. Oder hochhackige Schuhe.
Nimm’s mir nicht übel, ich will mich da selbst gar nicht freisprechen. Ich sammle ja auch.

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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)