Re: Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw.

Startseite Foren Kulturgut Das musikalische Philosophicum Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw. Re: Der Sinn und Unsinn von Best-Ofs, Samplern, Kompilationen usw.

#5954717  | PERMALINK

mistadobalina

Registriert seit: 29.08.2004

Beiträge: 20,832

MikkoAlles richtig. Und doch bin ich der festen Überzeugung, wer nur „Singles Going Steady“ oder „Substance“ kennt und weder die originalen Singles, die diesen Zusammenstellungen zugrunde liegen, noch die regulären LPs der beiden Bands, der kennt imgrunde nichts. Denn gerade solche „Compilations mit Eigenwert“ entwickeln dann auch ein Eigenleben im Kopf des Hörers, das den Gesamteindruck der Band verfälscht.
Allein die Tatsache, dass hier so vehement für den Wert von Compilations und Samplern gestritten wird, zeigt, dass da bereits was mit der Wahrnehmung schief läuft.

Ist bei mir anders. Ich habe z.B. „Substance“ weil ich Fan der Band bin und so ziemlich alles von ihnen besitze (sogar Singles!). Substance ist trotzdem meine liebste Platte von Ihnen. Ähnlich ist es mit den Buzzcocks.

Ich „streite“ hier nicht „vehement“ für den Wert von Compilations, schon gar nicht für Best Ofs. Es war eben so, dass sie bei den Top 100 zu kurz kommen und ich freue mich, hier schon wieder so viele Anregungen für gute Compilations bekommen zu haben.

Meine beiden Jack Nitzsche-Compilations z.B. würde ich für nichts in der Welt hergeben. Ich habe nämlich weder das Geld noch die Zeit, mir die Original-Singles und LPs zu besorgen, ganz zu schweigen von den Raritäten, die darauf enthalten sind und den vorzüglichen Liner Notes, die mir den Mann und sein Werk noch sehr viel näher gebracht haben, als alles andere, was ich bisher über ihn lesen konnte.

--

When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)