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Ich denke, man sollte Singles-Compilations nicht mit Best-Ofs verwechseln, da erstere ihren Sinn vor allem daraus beziehen, dass man die Singles in früheren Tagen eben oft nicht mit dem Album bekommen konnte (was natürlich hauptsächlich die B-Seiten betrifft). Best-Of-Zusammenstellungen machen natürlich Sinn für Leute, die erstmal reinschnuppern wollen – oder gar nicht mehr als das von einer Band/einem Künstler brauchen. Der schlechte Ruf ist meiner Meinung nach aus 2 Hauptgründen entstanden:
1. Abzocke: Die Titel stellen (bis auf Bonustracks) fast immer Wiederveröffentlichungen dar, so dass der Vorwurf entsteht, man wolle die Fans doppelt und dreifach mit Songs abzocken, die bereits veröffentlicht und noch erhältlich sind. Noch schlimmer wird das Ganze, umso kürzer die Veröffentlichungsgeschichte der Künstler ist, da es nach 3 Alben nun mal völlig lächerlich ist, Best-Ofs rauszubringen.
2. Oberflächlichkeit: Musikfreaks sind nicht davon angetan, wenn Musik nur mit ein paar Lieder dargestellt werden soll. Noch dazu wurden diese von irgendjemandem ausgewählt und drücken den Künstler/die Band an sich vielleicht nicht so in allem aus, was sie eigentlich zu sagen haben. Der Album-Kontext geht sowieso verloren, und die Hatz nach Hits wird generell als oberflächlich gesehen.
Ich persönlich kann beide Vorwürfe nachvollziehen. Trotzdem hab ich viele Best-Ofs, da es genügend Bands gibt, von denen ich nicht mehr brauche. Allerdings muss man anfügen, dass eine solche Zusammenstellung auch ein Appetizer sein kann zum richtigen Einstieg – und später wird nachgekauft. Singles-Compilations, die ich wie gesagt nicht dazu zählen würde, find ich generell eigentlich klasse, da man an das alte Zeug ja nicht so einfach ran kommt.