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Anonym
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Glatt in Form von präzisem Style halt. Sieht alles superästhetisch aus, sehr geschmackvoll und sehr sorgfältig komponiert (nicht zu verwechseln mit maniriertem Brimborium oder Hochglanz-Kitsch. Das ist Corbijn, nicht Newton!). Als Posterboy habe ich Riley als Curtis zwar nicht wahrgenommen, dafür waren Darstellung wie Inszenierung dann letztlich doch zu dezent und zu unaufdringlich. Ein gewisses Mehr an Tiefe, an charakterlicher Dreidimensionalität, -ambivalenz, hätte ich mir allerdings schon gewünscht. Dies ist dann auch von meiner Seite der einzige (allerdings gewichtige) Kritikpunkt, den ich dem Film ankritteln möchte: „Control“ lässt den Betrachter reichlich leer und teilweise sogar seltsam unbeteiligt zurück. Will sagen: als großes Drama funktioniert es gar nicht mal so besonders gut, als präzise Charakterstudie ist es mithin zu künstlich geraten. Dafür hätte es nichtmal dem Straßendreck von Manchester bedurft. Diese kleinen ambivalenten Brüche, in der Hauptfigur, wie auch im Erzahlfluss selbst, fehlen dem Film und das ist unterm Strich das Fatale. Im Prinzip ist das eine Faktensammlung, gelungen aufbereitet zwar, aber inhaltlich zugleich auch sehr steril geraten, da es sich im Wesentlichen nur (und ausschließlich) auf die punktgenaue Abarbeitung bestimmter Ereignisse konzentriert. Sozusagen der Film zum Buch. Kaum persönliche Gesten, kaum eigene Defintionen vom Wesen der Legende(n). Jene ruhigen Momente, in denen der Film seine semi-dokumentarische Ebene auch mal verlässt und den Brückenschlag zu großem Kino wagt und vollzieht, hätten Corbijns Film sicherlich gut getan, passieren aber zu selten. Da ging bspw. Michael Winterbottom mit „24 Hour Party People“ sehr viel weiter, und letztlich auch eindringlicher und wirkungsvoller zu Werk.
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