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Jan, danke für die Kommentierung. War sicherlich interessant, Corbijn bei der Vorführung zu sehen.
Bitte noch abstimmen!
JanPP
Nun ja, von solchen Erlebnissen würde ich ganz sicher nicht sprechen. Aber immerhin weiß ich jetzt, dass sie nicht nur mit Synthies gearbeitet haben, sondern auch einen richtig rauhen Punk-Sound hatten. Die so von den Darstellern gespielten Songs haben mir schon gefallen.
Dann könntest Du es bei weiterem Interesse mal mit „Substance“ versuchen, da sind auch die frühen, noch stark punkbeeinflussten Songs von „Warsaw“ zu hören.
JanPP
Richtig, allerdings fand ich schon, dass Corbijn nicht gerade dazu beigetragen hat, Curtis sehr viel menschlicher zu machen. Die Bilder, auch natürlich durch dieses kontrastreiche schwarz/weiß, trugen doch sehr dazu bei, seinen „Ikonenstatus“ noch weiter zu untermauern, wie er da lässig mit einer Kippe die Straße runtermarschiert etc.
Nun ja, diese Einstellung, in der er mit hochgeschlagenem Kragen und Kippe die Straße herunterläuft und man dann plötzlich sieht, dass auf seinem Rücken „HATE“ gekritzelt ist, zeigt ihn ja eigentlich noch als pubertären Burschen, der sich an der Punk-Mode orientiert und seinen eigenen Weg noch finden muss, das hatte ja auch etwas komisches. Insofern habe ich das nicht als übermäßige Stilisierung empfunden. Zumal man während des gesamten Films von etwaigem Star-Rummel kaum etwas bemerkt und man gerade ab der Zeit, in der er seinen eigenen Stil gefunden hat, mit solchen plakatwürdigen Momenten jenseits der Bühne nicht mehr allzuoft konfrontiert wird.
Richtig ist sicher, dass der Film Curtis nicht durch zu viele Nähe und Erklärungswillen entschlüsselt, das halte ich aber für eine weise und würdige Entscheidung.
JanPP
Interessant fand ich, dass der Film wohl nicht zu 100% auf Debbie Curtis‘ Buch basiert, irgendwo las ich, dass Annik Honore da doch wohl sehr schlecht wegkommt, wovon im Film ja keine Rede sein kann. Allerdings hat Honore bzw. Lara die einzige fies kitschige Dialogzeile im Film. „I’m Afraid, Ian.“ Er: „What are you afraid of?“. Annik: „I’m afraid of falling in love with you.“ Passt überhaupt nicht zum Rest des Films, da hats mich richtig geschüttelt.
Das Buch von Deborah Curtis werde ich mir bei nächster Gelegenheit mal besorgen. Zur dortigen Darstellung von Annik kann Bender sicherlich etwas sagen.
Mit dem Kitsch hast Du sicherlich nicht unrecht, gehört nicht gerade zu den stärksten Szenen des Films.
Ich hatte mich übrigens gewundert, wie gut und unschuldig Annik wegkommt, gerade wo Debbie doch am Drehbuch mitgeschrieben hat und co-produzierte. Da frage ich mich auch, was aus Annik geworden ist, hat sie auch ein Buch geschrieben? Ob sich die beiden Lieben von Curtis wohl mal ausgesprochen haben?
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