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Vorsichtig formuliert: Ob eine Band sich aus journalistischer Sicht für einen größeren Bericht eignet, hat nicht unbedingt allein mit der Qualität und Güte ihrer Musik und dem Umfang ihres Werkes zu tun. Das sind ja Personality-Storys, die auf dem Verdacht beruhen, dass jemand mehr zu sagen hat als dass er diesen Song in einer Blockhütte in Kanada geschrieben hat und darin über seine Katze singt. Auch wenn dieser Song ganz großartig ist und die Platte vier Sterne bekommt.
Schon deshalb haben viele der hier genannten Bands wahrscheinlich keine Chance, jemals einen so langen Artikel zu bekommen. Dass man ihnen damit unter Umständen Unrecht tut, liegt leider auf der Hand.
Zwei Gegenbeispiele: Art Brut und die Libertines erschienen uns vom Start weg so interessant, dass wir schon zu den Debütalben Titelblätter mit ihnen gemacht haben. Ein Titelblatt in die Druckerei zu schicken, vier Wochen bevor das erste Album der abgebildeten Band überhaupt erscheint, also vier Wochen bevor man auch nur ansatzweise sagen kann, ob diese Band ein Granatenflop wird – das ist für eine Zeitschrift wie uns ein Wagnis, das größer ist, als viele es hier gefühlsmäßig einschätzen würden. Womit ich nur sagen will: Es gibt auch Fälle, in denen so etwas möglich ist. Wenn wirklich alle hier daran glauben.
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"Käpt'n, ich glaube, wir bekommen Besuch!"