Re: ROLLING STONE November 2007

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nail75

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MistadobalinaMir scheint, dass eher diejenigen, die sich über sogenannte BOF-Themen ärgern, ein bisschen old-fashioned sind. (Wie alt seid ihr? Anfang, Mitte, Ende 30?). Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass junge Leute so um die 20 sich diese Frage:“was ist alt und was ist neu“ so gar nicht mehr stellen, dass sie Musik viel unvoreingenommener hören, als manche sich das hier so vorstellen. Nachdem sich in den letzten Jahren meine Verblüffung darüber gelegt hatte, dass z.B. die Musik der Beatles von vielen gar nicht altmodisch empfunden wird, wundert es mich auch nicht mehr, dass hier jugendlicher Besuch regelmäßig über meine „alten Platten“ herfällt.

Gewisse Forumianer scheinen sehr stark von den ideologischen Grabenkämpfen der 70er und 80er geprägt zu sein und haben daher auch eine teilweise sehr ideologische Sichtweise auf Musik angenommen oder lassen sich diese freiwillig aufdrängen.

Ich glaube in der Tat, dass eine jüngeren Generation (und ich bin sozusagen ihr erster Ausläufer) damit nichts mehr anfangen kann und genervt reagiert. Ich nehme als Beispiel mal jimmyjazz, der sowohl Nick Lowe wie auch die New Pornographers (nur als Beispiel) hört oder Cleetus der HipHopper mit Country-„Leidenschaft“. Solche Personen kategorisieren Musik nicht nach ihrem Erscheinungsdatum, sondern begeben sich auf „grenzenlose“ Entdeckungsreise. Klar, es gibt auch Gegenbeispiele, aber nicht so viele.

Joachim HentschelWird sich aus produktionstechnischen Gründen nicht machen lassen, aber auch das ist natürlich ein Punkt: afrikanische Musik, Jazz, das muss es alles unbedingt geben bei uns, du hast recht.

Dem stimme ich zu. Ihr habt in der Vergangenheit schon mehrfach solche Beiträge über „globale Musik“ gebracht, aber es sollten mehr werden. Dieser Aspekt wird in Zukunft an Wichtigkeit gewinnen.

Das habe ich mich schon oft gefragt: Warum macht ihr so wenig Jazz? Man könnte doch mal über Jan Garbarek berichten, der gezielt die Grenzen des Jazz auslotet oder den Einflüssen von Coltrane oder Miles Davis auf die Rockmusik der 60er und 70er bzw. späterer Zeiten nachgehen. Müssen ja keine „reinen“ Jazz-Themen sein.

Ah ja, ich gab dem Kid Rock-Artikel eine Chance. Die verdient er nicht.
Das Nick Wright Interview fand ich dagegen lesenswert, obwohl ich in den letzten Wochen und Monaten wahrlich genug über „Piper“ gelesen habe. Seine Offenheit macht es jedenfalls interessant.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.