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Clau
Fakt ist doch folgendes, die „Boehsen Onkelz“ sind eine „Band“ mit einer äußerst zweifelhaften Vergangenheit. Früher wie heute erfreut sich diese „Band“ großer Beliebtheit beim rechtsradikalen Klientel. Was natürlich nicht bedeuten muß, daß jeder „BO“-Hörer rechtsradikal ist oder ein Sympathisant der rechten Szene. Trotzdem finde ich es sehr bedenklich, wie unreflektiert die Vergangenheit der „BO“ entschuldigt wird und wie der Darstellung der Band, welche sich in der Opferrolle der Unverstandenen wohlfühlt, Glauben geschenkt wird.
Dass die Band eine zweifelhafte Vergangenheit hat will ich gar nicht bestreiten. Dass sie sich in der rechten Szene immer noch großer Beliebtheit erfreut ist problematisch, zeigt aber auch, dass es nahezu unmöglich ist, einmal veröffentlichtes Material aus der Welt zu schaffen und Titel wie Türken raus kommen in der rechten Szene eben nach wie vor gut an. Solange die Band dagegen vorgeht (z.B. durch Rausschmeißen von Nazis bei Konzerten) kann man ihr das aber nicht vorwerfen. Dass die Band sich mehr und mehr in einer Opferrolle suhlte, hat wohl auch damit zu tun, dass ihnen ein Großteil der Medien nie eine Chance gegeben hat, sich zu rehabilitieren. Durch die Abkehr von der eigenen Vergangenheit wird die selbige sicher nicht entschuldigt, aber ich bin der Meinung, dass jeder, der sich von der rechten Szene lossagt, eine faire Chance erhalten sollte, dies auch unter Beweis zu stellen. Die Musik der Onkelz muss man deshalb noch lange nicht mögen.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?