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Mit den 20 ausgewählten Tracks hast Du einen nicht ganz einfach zu kommentierenden Beitrag abgeliefert. Ich schreibe jetzt etwas zu den Tracks, die mir nach mehrmaligen Hören zugänglich sind und komme später ergänzend auf den Rest zurück.
David Bowie – Sound and Vision – The Sea and Cake
Bei Bowies Original bevorzuge ich eigentlich die damals wohl zeitgemäße ‚Kälte‘ der Produktion. Der ‚warme‘ Wohlklang von TSAC passt hier aber sehr gut. Stimmige Version des Songs. Also ein Unentschieden von mir, bzw. Gleichwertigkeit.
Beat Happening – Cast a shadow – Jens Friebe
Schönes, deutschsprachiges Cover des Songs. Übernimmt die Direktheit des Originals. Gefällt. Der Minimalismus von BH (den ich bei vielen ihrer Aufnahmen schätze) wird eigenständig ins Deutsche übersetzt. Somit erscheint keine Wertung im Vergleich Original-Fälschung sinnvoll. Vielleicht ist der Song wirklich für Jens Friebe geschrieben worden?
Joy Division – Love Will Tear Us Apart – Calexico
Erreicht nicht die Intensität des Originals von JD. Ist mE auch nicht Zweck dieser Aufnahme. Einfallsreiches und sympathisches Cover dieses Klassikers. Aber wie immer bisher: Calexico (oder auch Giant Sand) konnten mich noch nie wirklich überzeugen. Begründen kann ich das nicht.
The Go-Betweens – Karen – The Little Rabbits
Das Frühwerk von den Go-Betweens besticht durch einen rauhen, fast unproduziert klingen Ton. ‚Karen‘ halte ich für ein sehr gutes Beispiel dafür. Die Rabbits können da nichts weiter hinzufügen als eine genretypische Orgel und das Glockenspiel passend zum Textinhalt. Sicherlich schön – wirkt aber überflüssig. Die Fälschung fällt im Vergleich zum Original ab.
Guns´n´Roses – Sweet Child o´ mine – Luna
Lunas verträumte (um nicht zu sagen verpennte) Aufnahme des Songs liegt mir um einiges näher als das Original. Vor allem der Stimme von Axl Rose kann ich wenig abgewinnen und lässt mich bei Guns’n’Roses weghören. Mag sein das sie gute Songs hatten (gibts die doch noch nach dem missglückten Comeback?), ist mir aber bisher nicht aufgefallen.
Neil Young – Lotta Love – Bananaskin
Kurz, knackig, poppig. Bananaskin schaffen es den Song sehr eigen zu spielen. Damit haben sie bei mir im Vergleich gewonnen. Im Original ist mir zu viel abgeschmackter amerikanischer Rock drin. Was allerdings fehlt ist Youngs orginäre Intonation.
Hank Williams – Honky Tonkin´ – Al Anderson
Das Cover beeindruckt mit Intimität der Aufnahme. Hank Williams Art des Vortragens (und das Gitarrenspiel) nimmt mich allerdings mehr ein.
Ist hier und beim nächsten Song schwierig wegen der historischen Aufnahmequalität der Originale. Ich kann nur versuchen das so gut wie möglich zu überhören. Das erscheint mir ein sinnvoller Weg um die Aufnahmen zu hören anstatt deren technische Bedingungen.
Hank Williams – I´m So lonesome I Could Cry – Dean Martin
Bin mir nicht sicher, ob der Song durch die Streicher im Cover verunstaltet wird. Dean Martin ist für mich mehr Entertainer als Sänger und kann neben Hank nicht bestehen.
Townes Van Zandt – Pancho and Lefty – Michael Hurley
Kann ich nichts mit anfangen.
Lee Marvin – Wand´ring Star – NRBQ
NRBQ schaffen es nicht dem Original gerecht zu werden. Es fehlt mir insbesondere irgendeine Entsprechung des im weitesten Sinne sehnsuchtvollen Schmachtens in der weiten Ferne/Nähe (wilder Westen, Steppe, Gegend allgemein, die Liebste, Geld, etc.) wie er oft im Country/Folk Umfeld zu finden ist – und in der Version von Lee Marvin mehrschichtig enthalten ist.
Danke für den insgesamt ruhigen, ‚wohlig warm‘ klingenden Beitrag. Ich werde, wie gesagt, darauf zurückkommen.
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smash! cut! freeze!