Re: TZ Coverversionen II – Marcos Valle

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amadeus

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David Bowie – Sound and Vision – The Sea and Cake
Ein sehr schöner Pop Song, das muß ich zugeben. Wunderbar zum Tanzen geeignet, bei beiden Versionen, die ziemlich ähnlich klingen sind. Guter Einstieg.

Beat Happening – Cast a shadow – Jens Friebe
Jens Friebe ist eine neue Stimme für mich, überraschend und interessant. Sollte ich mir merken. Adam Green würde ich dies allerdings mindestens ebenso gut zutrauen. Das sehr gute Original bietet prima Stoff und Jens Friebe weiß damit was anzufangen. Gute Wahl!

Gilbert o´ Sullivan – Clair – Orwell
„In den frühen 70ern hockte meine Mutter auf Knien vor einem Telefunken Tonbandgerät um aus dem Radio Musik aufzunehmen“ Da kenne ich weitere Personen, die beim täglichen SWF3 Wunschkonzert immer in Lauerstellung verweilten, um nur ja nicht das rechtzeitige Drücken der Aufnahmetaste zu verpassen. Belege aus dieser Zeit liegen bei mir ungeordnet, aber wohlerhalten in einem Schrank. „Clair“ ist mit Sicherheit dabei. Wohl unauffindbar, aber ich weiß, dass ich es habe. Ich mochte Gilbert O´Sullivan mit Hits wie „alone again“ und „Clair“ und dieses Cover weckt schöne Erinnerungen, aber für diesen Song kann es nur einen geben….

Joy Division – Love Will Tear Us Apart – Calexico
Ein starker Song, keine Frage. Das poppige Original geht leichter ins Ohr gehen, aber auch das das Understatement (was besseres fällt mir nicht ein) des Covers spricht mich an. Passt!

The Go-Betweens – Karen – The Little Rabbits
Das Original ist großartig. Kannte ich noch gar nicht. Die Coverversion gefällt mir auch sehr. Unterschiede kann ich allerdings kaum herausstellen.

Guns´n´Roses – Sweet Child o´ mine – Luna
Einer der eher wenigen Songs von Guns`n`Roses, der mir gut gefällt. Ansonsten kamen sie für mich etliche Jahre zu spät, meine Black Sabbath/Doors/Deep Purple Phase war Vergangenheit und ich empfand Axel Rose aus der Distanz als reichlich runtergekommenen Kiffer. Ozzy Osborne oder Jim Morrison hatte ich Jahre zuvor eher mit einer gewissen Bewunderung empfunden. Geht wohl nur in einem gewissen Alter. Nun zum Cover:
die melodischen Gitarrenklänge und der zarte, etwas unterkühlter Gesang passen gut zusammen. Angenehme Version.

Neil Young – Lotta Love – Bananaskin
Flotter und jugendlicher als das Original und durchaus reizvoll vorgetragen. Aber berührt mich bei weitem nicht so wie Neil Young.

Hank Williams – Honky Tonkin´ – Al Anderson
Stark arrangiert, Rhythmus und Gitarre gefallen mir gut. Hank Williams singt jedoch unnachahmlich und sein Original bleibt unerreicht.

Hank Williams – I´m So lonesome I Could Cry – Dean Martin
Das Original riecht so schön nach Ranch und Lagerfeuer. Dagegen wirken die Streicher des Covers etwas schnulzig und gediegen. Dean Martin singt aber so beeindruckend, dass alles gut wird.

Townes Van Zandt – Pancho and Lefty – Michael Hurley
Das Original ist ganz großes Kino. Ein wunderbarer Song. Michael Hurley bringt ihn ebenfalls gut rüber, aber nicht mit der markanten Stimme eines Townes Van Zandt.

Lee Marvin – Wand´ring Star – NRBQ
Im Original ein absoluter Western Klassiker, sicher einer der besten. Die dunkle Stimme von Lee Marvin mochte ich zu diesem Song schon immer. Die Coverversion kann diese Stimmung nicht übernehmen. Fällt ab, ist seichter und ohne den Charme des Originals.

Merle Travis – 16 Toneladas (Sixteen Tons) – Noriel Vilela
In der Tat ein Evergreen. Der Samba Stil der Coverversion gefällt mir recht gut, ohne dass er dem Song wirklich neue Akzente versetzt. Unentschieden!

Audrey Hepburn – Moon River – Eva
Ein weiterer Klassiker, jazziger und ebenfalls sehr schön gesungen. Audrey Hepburn geht aber einfach mehr unter die Haut.

Oasis – Wonderwall – Elias & the Wizzkids
Das Tempo des Originals wird erhöht und die Instrumentierung mit der Harp dazu ist nicht ohne Reiz. Sehr eingenständige Version. Damit wird live sicher einiges gehen. Ich bin zwar kein Oasis Fan, aber ihr überragendes Original ziehe ich vor.

Beach Boys – Forever – Dean Wareham & Britta Phillips
Möglicherweise geht es mir wie dir: man muss diese Version öfters hören, um sie richtig zu mögen. Dort bin ich noch nicht ganz angelangt, aber es kommt viel Gefühl von diesem Duett rüber. Durchaus gelungen. Die Beach Boys überzeugen wie gewohnt mit ihren Harmoniegesängen, aber ich zähle diesen Song nicht zu ihren besten.

Pete Townshend – Let My Love Open The Door – M.Ward
Als Sänger gefallt mir M. Ward besser als Pete Townshend, dessen klare Stärken ich als Gitarrist und Komponist sehe. Allerdings kann ich die „hässliche 80iger Fratze“ nicht nachvollziehen, selbst wenn ich das Original nicht für besonders gelungen halte.

Kylie Minogue – Can’t Get You Out Of My Head – Helena
Naja, zart und gefühlvoll vorgetragen. Zum Einschlafen gut geeignet. Da hat das Original wesentlich mehr Pepp, obwohl dies nicht meine Musik ist.

Neil Young – Heart Of Gold – Ashtray Boy
Nein, die Musik im Go-Betweens ähnlichen Stil ist zwar gar nicht mal schlecht, aber sie wird diesem Song überhaupt nicht gerecht. Johnny Cash hat eine viel bessere Coverversion davon auf seiner „Earth“ Box.

Young Marble Giants – Eating Noddemix – Adam Green
Ich mag Adam Greens Stimme und das Saxophone stört nun wirklich nicht. Magst du wohl grundsätzlich nicht. Das Original ist noch interessanter arrangiert und gefällt mir ebenfalls. Kannte ich nicht. Muss dir ja sehr viel bedeuten, wenn die die LP gleich doppelt gekauft hast. Für derlei Überlegungen bin ich zu geizig. ;-)

Nana Mouskouri – Canta Canta Minha Gente (Guten Morgen, Sonnenschein) – Martinho Da Vila
Etwas exotisch und recht weit weg vom Original. In diesem Fall ist es ganz gut, dass ich kein spanisch verstehe, dann brauche ich wenigstens nicht die Augen zu rollen, falls er dem deutschen Text ähnelt. Nana Mouskouri ist aber eine gute Sängerin. Das wollte ich nicht unerwähnt lassen. Nur hören mag ich solche Lieder nicht.

Geschafft! 20 Songs sind eine Menge. Dazu etliche, die ich nicht kannte. Daher hat es etwas länger gedauert, bis ich wusste, was ich schreiben soll. Du hast überwiegend tolle Originale ausgesucht und einige der Coverversionen können das hohe Niveau halten, manche nicht. Die Neil Young Covers, vor allem „Heart of Gold“, fallen etwas ab. Da hatten wir in diesem TZ schon bessere Varianten. Ansonsten haben mir die Fälschungen überwiegend gut gefallen, vor allem auch die Country/Western Songs. Danke für deine Teilnahme und die sehr interessante Zusammenstellung.

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