Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Aktuelle Konzertdaten › Geoff Muldaur und Joe Boyd – 19.10.07 München Sportheim › Re: Geoff Muldaur und Joe Boyd – 19.10.07 München Sportheim
Der Abend mit Boyd und Muldaur ím Vereinsheim (Schwabing) war wirklich grossartig. Wir saßen in der ersten Reihe und durften den Geschichten v. Joe Boyd lauschen.
Dieser hatte neben sich den bayerischen Rundfunkmoderator und Autor Carl-Ludwig Reichert sitzen. Reichert las auch ein paar Passagen aus der deutschen Ausgabe v. „White Bycycles“ und half beim moderieren.
Boyd wechselte zwischen seinem lockeren Erzählstil und gelesenen Texten und bezog auch seinen Jugendfreund G. Muldaur in seinen Vortrag mit ein.
Sehr sypathisch war, daß Boyd immer wieder nach Formulierungen suchte, die auch ein deutsches Publikum verstehen konnte.
Man erfuhr einiges über den Start von Boyds Karriere, z.B. wie er seinen ersten Bluesact gebucht hat (Lonnie Johnson) und später immer mehr in Berührung mit der Folkszene kam.
Besonders vergnüglich berichtete er von dem 65er Newport Festival, wie er als Produktionsmanager zwischen die Fronten der „alten Garde“ (Lomax, P.Seeger“ und den nachrückenden Generation geriet: Dylans Auftritt mit der schneidenden Gitarre von Bloomfield war wohl jedem Besucher bekannt. Aber diese Geschichte aus erster Hand von einem wichtigen Zeitzeugen zu hören ist schon ergreifend.
Boyd erzählte natürlich auch von den Musikern, die er produziert hat. Nachdem seine Geschichte über Nick Drake zu Ende war, meinte er nur mit einem schmunzeln, daß Geoff uns jetzt ein Stück von Nick Drake spielt. Bei Muldaurs erschrockenem Gesicht habe ich mich fast verschluckt vor Lachen.
Am Ende des zweistündigen Vortrags bat Boyd das Publikum, Fragen zu stellen und auf die Frage nach seinen derzeitigen Hörgewohnheiten meinte er nur, daß er in sein Plattenregal (5000 Stck.) greift und immer die zwölfte Platte rauszieht, also eher wahllos vorgeht.
Am Schluß gab es für alle drei nochmal kräftigen Applaus und ich konnte sowohl Buch als auch CD von Boyd signieren lassen.
Am Ende konnte ich noch Maik Brüggemeyer die Hand schütteln, mußte aber dann bald los, weil ich noch die Bekannten nach Hause fahren wollte. Sorry Maik, hab Dich dann in der Eile nicht mehr gesehen.
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