Re: Pete Townshend

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der-hofacker

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Dennis BlandfordUnd wie steht es überhaupt mit der verkaptten Bisexualität aus? Ich werde aus seinen Darstellungen nicht schlau. Er legt reihenweise die groupies flach u. dann doch diese Zweifel. Sein close encounter mit einem Mann von 67/68 ließ er über sich ergehen weil er es mochte oder weil er zugedröhnt war? Im Laufe der letzten 25 Jahre hat er schon mal hier u. da solche schlauen Sachen wie „Ich fühle wie eine Frau u. möchte auch als eine solche – genau wie als Mann – wahrgenommen werden“ von sich gegeben, was die Klatschpresse dann gerne aufnahm. Im Buch ist die Darstellung m.E. seltsam undeutlich. Mick Jagger hätte er gerne flachgelegt aber klarer wird es nicht?

Ich hab da auch schon drüber nachgedacht, denn wenn nicht konkret, dann aber auf jeden Fall zwischen den Zeilen wird deutlich, dass er auch eine Attraktion gegenüber dem männlichen Geschlecht empfindet. Aber ich würde da nicht mehr reingeheimnissen als nötig, schließlich stand eine entsprechende Offenheit in den 60er/70er Jahren auf der Agenda, wenn sie nicht gar Norm war – auch ich hatte da so meine nicht immer angenehmen und oft genug verwirrenden Erlebnisse. Ich schätze mal, das ist vielen damals so ergangen, und ich nehme an, Townshend hat daraus gelernt, dass es nicht gleich „schwul“ ist, wenn man ästhetisches/sinnliches Gefallen auch an Vertretern des eigenen Geschlechts findet. So jedenfalls liest sich das für mich.
Gerade eine so reflektierte und intelligente Persönlichkeit wie Townshend dürfte solche Dinge im Laufe der Jahre sicher auch hier und da bewusst provokativ formuliert haben. Dass die Klatschpresse daraus immer gleich ein großes Ding (sic!) macht – geschenkt…
Was Jagger angeht: Der hat halt alles was Townshend nicht hat. Kein Wunder, dass Townshend ihn immer bewundert hat. Zumal als jemand, der, im Gegensatz zu Jagger, immer auch von Selbstzweifeln und Komplexen geplagt war.

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