Re: TZ – Coverversionen II – Malibu

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djrso
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Hallo Malibu,

die tolle Aufmachung Deines „DigiPak“ hatte ich ja schon weiter oben gewürdigt, von daher folgt nun, wie versprochen, mein „Senf“ zum musikalischen Teil :

1. The Whole Point of No Return – Robert Wyatt 1997
Original:The Style Council 1984

Kannte ich bisher noch nicht. Gefällt mir in beiden Versionen mit leichtem Vorteil für das Original.

2. Top of the World – Shonen Knife 1994
The Carpenters 1973

Die Carpenters-Version ist durch Karens Stimme natürlich kaum zu toppen, auch gefällt mir das „Rockige“ im Cover nicht so gut. Schmerzlich auch das Fehlen der Slide-Gitarre. Aber keineswegs schlecht.

3. Ca Plane Por Moi – Sonic Youth 1992
Plastic Bertrand 1977

Hier funktioniert für mich das „Rauhe“ in der Cover-Version. Headbanger haben daran sicher ihre wahre Freude.

4. Pastime Paradise – Ray Barretto 1981
Stevie Wonder 1976

Ooops. Hier dachte ich erst, dass ich das Stück gar nicht kenne. Bei den ersten Takten war klar, dass ich es sehr wohl kenne. Allerdings in der Version von Coolio als „Gangsta´s Paradise“. Alle drei Versionen finden mein Gefallen, mit Vorteil für die Ray Barretto-Version mit dem schönen Sax-Part, der Sax-Hasser sicher in den Wahnsinn treibt.

5. Inner City Blues (Poem: The Siege of New Orleans) – Gil Scott Heron 1981
Marvin Gaye 1971

Hier ist es wieder schwierig. Beides für mich eigenständig, aber eher nichts sagend.

6. Que Sera, Sera (Whatever Will Be, Will Be) – Sly and the Family Stone 1973
Doris Day 1956

Schön bluesig, aber kein Konkurrent gegenüber Doris Day.

7. Anarchy in the U.K. – Snowboy 1996
The Sex Pistols 1976

Aua ! Für mich passen die Bläser hier leider gar nicht, sorry. Sehr hektisch das Ganze. Außerdem kann ich das Original in der Cover-Version gar nicht ausmachen.

8. Die Frau aus Castrop Rauxel – Eva Kurowski 2002
Girl from Ipanema – Astrud Gilberto, Joao Gilberto & Stan Getz 1962

Ein schicke Persiflage ! Könnte man mir als Übersetzung des Originals verkaufen ( naja, nicht wirklich… ), da ich davon natürlich bis auf die englischen Parts kein einziges Wort verstehe. Kommt in meine Kuriositäten-Kiste !

9. Eve of Destruction – The 39 Clocks 1987
Barry McGuire 1965

Hier punktet wieder eindeutig das kratzige Original mit den für mich schöneren Harp-Parts.

10. Real Cool Time – The Feelies 1991
The Stooges 1969

Mir bislang nicht bekannt gewesen. Hier kommt für mich die Cover-Version mit leichten Vorteilen weg.

11. Happiness Is a Warm Gun – The Breeders 1990
The Beatles 1968

Gehört bei weitem nicht zu meinen Beatles-Faves, gefällt mir aber im etwas dichteren Original besser als in der hier vorliegenden Version der Breeders. Ist mir zu „zerfasert“.

12. A Day in the Life – The Fall 1988
The Beatles 1967

In der The Fall-Version noch einen Tick düsterer und geheimnisvoller, als im Original. Der zweite Teil büßt einen ganzen Teil der im Original vorhandenen Leichtigkeit ein und passt so stimmig zum düsteren ersten Teil des Stückes. Gewöhnungsbedürftig, aber nicht uninteressant.

13. Can’t Help Falling in Love – Howe Gelb 2001
Elvis Presley 1961

Hört sich zunächst ein bisschen wie Tom Waits nach dem Verzehr eines Eimers Kreide an, und vermittelt insgesamt den Eindruck, dass hier Jemand nach einer durchzechten Nacht vor dem Zubettgehen noch ein wenig herumklimpert. Für sich genommen okay, aber keine Konkurrenz zum „King“

14. Crazy – Soulside 1990
Patsy Cline 1961

Was ist das denn ? Für mein Empfinden haben Soulside das schöne Original-Stück kaputt gemacht. Nee, das geht nun wirklich nicht.

15. Coucouroucoucou Paloma – Caetano Veloso 2002
Lola Bertrán 1954

Dem Original muss man natürlich den Historischen Klang verzeihen, aber auch sonst liegt es für mich vorne, da die Streicher-Linien für mein Gehör authentischer sind. Das Cello stört mich in der Cover-Version ein wenig. Die Stimmen finde ich überdies im Original auch deutlicher und klarer.

16. Days – Elvis Costello 1991
The Kinks 1968

Beides schöne, eigenständige Versionen. Das Original ist allerdings um einiges kompakter und knackiger.

17. Helpless – Nick Cave and the Bad Seeds 1989
Neil Young 1970

Naja, Neil Young… Cave und die Seeds haben schon deshalb einen Vorteil bei mir, weil sie nicht so weinerlich klingen. Ich weiß, dass ich mich dadurch hier nicht unbedingt beliebt mache, aber es ist halt so. Gibt aber auch Stücke, die ich von Young mag, davon mal ab.

18. Mockin‘ Bird – Tindersticks 1996
Tom Waits 1971

Die Stimme des Meisters dagegen mag ich sehr, wenn man ihn hier auch sicher nicht auf Anhieb erkennt. Beide Versionen stehen für mich nahezu gleichwertig da.

19. Happy Birthday – The Universal Congress Of 1988
Traditional

Na, dann mal alles gute zum Geburtstag ! Etwas zartere Seelen verlassen hierbei vielleicht fluchtartig die Räumlichkeiten, macht aber nichts. Hübsch schräg. Gefällt mir.

Eine schön bunte Mischung hast Du abgeliefert. Und wie so oft lesen sich auch diese Kommentare wieder mal viel negativer, als sie gemeint sind. Wenn auch nicht alles meinen Geschmack traf ( wäre reiner Zufall, und der Anspruch war ja nicht Augangspunkt des TZ ), war es mir ein Vergnügen, Deine Zusammenstellung(en) anzuhören. Vielen Dank dafür und

liebe Grüße

Dirk

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