Re: TZ – Coverversionen II – Malibu

#5909023  | PERMALINK

schussrichtung

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1. The Whole Point of No Return – Robert Wyatt 1997
Kreativ, athmosphärisch und ein wenig schratig (von: Waldschrat, auch Catweazle).
Gefällt mir sehr gut dieses Kleinod. Kurz und auf den Punkt.

2. Top of the World – Shonen Knife 1994
Als ich das mir vorher unbekannte Original hörte, musste ich schon lachen. Grenzt in
seiner kitschigen Perfektion an Telefon-Warteschleifen Muzak. Das haben die
Carpenters nicht verdient, aber trotzdem…
Shonen Knife nehmen diesen Song und packen ihn in eine ebenso perfekte Indie-
Gitarren-Pop Kluft. Großartig.

3. Ca Plane Por Moi – Sonic Youth 1992
Fast etwas albern. Gute Arbeit mit Noise und Pop und auch Rock.

4. Pastime Paradise – Ray Barretto 1981
Gefällt mir gut – besser als das totgedrehte Original. Zu oft gehört.
Den Einsatz von Perkussion finde ich sehr gelungen. Auch die fluffige Tastenbedienung
steht hier auf der Habenseite.

5. Inner City Blues (Poem: The Siege of New Orleans) – Gil Scott Heron 1981
Das Album ‚Reflections‘ von Gil Scott-Heron ist ein Anwärter auf meine
nichtgeschriebene Fav-Liste. Seine Vokal-Darbietung ist etwas ganz besonderes und
kommt hier gut zum Tragen. Die Begleitband spielt den Song sehr Laid-Back und Funky.
Eigenständige Version auf ganzer Strecke.
Dachte bei meiner Vorauswahl für diesen TZ auch an diesen Song – ist inzwischen aber
schon länger rausgefallen.

6. Que Sera, Sera (Whatever Will Be, Will Be) – Sly and the Family Stone 1973
Passt wunderbar in den Fluss der CD. Warum wer was wie covert, weiss ich auch nicht.
Hadern mit dem Schicksal? Erkennen, das es keinen Zufall und damit keinen frei
beschreitbaren Weg gibt? Das Soul-Gospel Feeling passt hier gut.

7. Anarchy in the U.K. – Snowboy 1996
Komplett anders als das Original. Unterhaltsam. Der Einsatz der ‚Bläser‘ macht diese
Version besonders.

8. Die Frau aus Castrop Rauxel – Eva Kurowski 2002
Wirkt auf mich wie eine Cabaret-Version, gut gespielt. Der Text ist sehr gut,
brauchte auch einige Durchläufe, bis ich durchgestiegen bin.

9. Eve of Destruction – The 39 Clocks 1987
Liebevolle Garagen-Version. Leider ist der Gesang sehr im Hintergrund. Macht aber
nicht viel aus, da der Sänger nicht grade beeindruckendes liefert.

10. Real Cool Time – The Feelies 1991
Der Stooges-Klassiker einmal durch den Indie-Modulator hochgeschraubt. So macht der
Song Spass.

11. Happiness Is a Warm Gun – The Breeders 1990
Aufnahme leider etwas dumpf. Klingt roher und zerfaserter als bei den Beatles. Mag
ich leiden, wenn auch kein Highlight auf der Zusammenstellung. An den leisen Stellen
hätte ich mir mehr Qualität der Aufnahme gewünscht. So geht mE einiges verloren.

12. A Day in the Life – The Fall 1988
Für die Verhältnisse dieser ‚Band‘ sehr zugängliche Aufnahme. Die im Original
enthaltenen Lärmanteile wurden -klar- verstärkt. Ansonsten klingen The Fall nicht so
extravagant wie das meiste von ihnen was ich kenne. Frage mich grade, ob Mark E.
Smith irgendetwas in seinem künstlerischen Schaffen mag.

13. Can’t Help Falling in Love – Howe Gelb 2001
Mit minimalen Mitteln einen unsterblichen Song dargeboten. Das macht ihm keiner so
schnell nach – oder vor… Der Homerecording Lo-Fi Charme passt hier wunderbar.

14. Crazy – Soulside 1990
Krasser Bruch hierhin. Etwas breiig, schön schräg. Erinnert an Jesus Lizard. Mag ich
als Ausbruch leiden. Funktioniert als Cover auch wenns nur bedingt mit dem Original
zu tun hat. In „Arsen und Spitzenhäubchen“ sagt Cary Grant:“Schön, schön ist’s in
Seelenfrieden, da müssen viele hin.“ Die Szene könnte auch in „Einer flog übers
Kuckucksnest“ vorkommen.
Das Original ist auch ziemlich weit weg.

15. Coucouroucoucou Paloma – Caetano Veloso 2002
Die Lautmalerei mit „Coucouroucoucou“ mag ich, ansonsten kann ich hier nichts mit
anfangen. Die Folklore des Originals liegt mir dabei näher als die spätere Produktion
mit Veloso – kenne mich mit Folklore aber überhaupt nicht aus.

16. Days – Elvis Costello 1991
Sehr angenehme, entspannte Version.

17. Helpless – Nick Cave and the Bad Seeds 1989
Gefällt mir sogar besser als Neil Young solo an seiner Akustik-Gitarre, wie es den
Song ja auch zu hören gibt. Die Cave’sche Getragenheit passt hier wunderbar und er
hat sich mit den Bad Seeds den Song zu eigen gemacht.

18. Mockin‘ Bird – Tindersticks 1996
Unentschieden! Beide Versionen haben enorm viel eigenen Charme. Tom Waits bringt es
als leicht melancholische, beschwingte Klavier-begleitete Ballade mit Pfeifen und die
Tindersticks instrumentieren das total um. Gewinnt bei mehrmaligem Hören.
Zusammen mit 16.+17. ergibt sich ein stimmiges Dreiergespann auf der Coverseite.

19. Happy Birthday – The Universal Congress Of 1988
Zitat:
„Du sagst es : Trööt!
Danach haben wir immer in UNSERER Stammdisco getanzt“

Fake-Jazz? Wie tanzt man danach? Regional geprägten Ausdruckstanz?

Danke für diesen schönen, musikalisch mir nahestehenden und damit natürlich hochwertigen Beitrag mit intelligent gestaltetem Cover und farbig bedruckten CD’s. Hat mir sehr gut gefallen.
Quatsch, einfach Danke. Hat Spass gemacht.

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smash! cut! freeze!