Re: SIMONE WHITE – I Am The Man

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go1
Gang of One

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Jetzt doch: * * * * (statt dreieinhalb, wie in der Umfrage)

Am Anfang war ich leicht enttäuscht, weil man mir erzählt hatte, dies sei das beste Album des Jahres – und das ist es nicht. Aber wenn man sich von solch überzogenen Erwartungen frei macht, kann man hier ein sehr sehr schönes Album finden – ruhig und zurückgelehnt, ohne Schwachpunkte und keineswegs harmlos.

Wer Miracle of Five von Eleni Mandell mochte (und da gibt es ja einige hier im Forum), sollte sich auch I am the Man anhören – es ist genauso gut, ja fast noch besser.

Simone White hat eine kleine, aber angenehme, seidenweiche Stimme und sie hat eine sehr kompetent und geschmackvoll agierende Band im Rücken. Ihre Songs sind gut: Sie kann nicht nur schön über die üblichen Missgeschicke in Liebesdingen singen, sondern hat auch ein paar politische Songs von erstaunlicher Qualität im Repertoire. „Great Imperialist State“ ist mein Favorit, textlich ein Ausdruck der Schuldgefühle, die (im amerikanischen Sinne) Liberale mit Ahnung vom Weltgeschehen manchmal empfinden, und musikalisch ungemein attraktiv. „The American War“ ist auch sehr gut, gerade weil der Track so zuckersüß daherkommt.

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To Hell with Poverty