Re: Rob Zombie

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cassavetes

Registriert seit: 09.03.2006

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innominateIn der Kino-Fassung fehlt soweit ich weiß doch auch die Vergewaltigung-Szene im Gefängnis, oder?
Ja, die fehlt.
Statt dessen… nun, ich will ja nicht zu viel spoilern, deshalb nur so viel… das Slash-Fest bei der Kino-Variante der Myers’schen Flucht ist eine arge Enttäuschung. Mehr sogar noch: ein verdammtes Ärgernis. Ich meine: D.T. sterben lassen? Are you fuckin‘ kidding me???
Dagegen jedoch: wie Michael im Work Print aus dem Sanatorium entkommt und dann die pure Kinomagie des poetischen Moments, wie er über die Wiese fortschleicht… das ist zwar absolut hanebüchen, aber trotzdem fühlt es sich genau richtig an! So sieht großes Kino aus.

innominate

Ehrlich gesagt war mein bisheriger Wissensstand aber der, dass Rob Zombie den Film ändern WOLLTE.

Ja, auch das stimmt. Und genau das bricht mir ja auch das Herz.
Denn es zeigt: entweder ist Zombie ein Idiot oder ein Lügner. Ein Lügner, wenn das Studio ihm zu den Nach-Drehs „riet“, er aber trotzdem überall erzählt, es wäre seine Idee gewesen, da noch mal Hand anzulegen – ein Idiot, wenn es tatsächlich sein Wunsch war und er nicht erkannt hat, daß der Work Print nahezu perfekt war und er daraufhin alles bloß verschlimmbesserte.

Neben vielen kleinen schönen Details, die für die Kino-Version einfach so verschwanden (der junge Michael und Loomis führen längere Therapiesitzungen durch; die Krankenschwester ist gemein; mehr Schuldgefühle von Loomis; Michael holt den Grabstein; die Szene mit Loomis, Udo Kier und Clint Howard; Loomis und Brackett treffen am Friedhof das erste Mal aufeinander usw.) sind gerade zwei Dinge besonders ärgerlich: zum einen wurde Myers‘ Verhaltensweise völlig verändert (im Work Print ergeben seine Morde einen perversen Sinn, im Kino metzelt er einfach wahllos alles und jeden nieder) und zum anderen fehlt der wunderschöne Schluß mit Loomis und Myers (= Ahab und seinem Wal).
Die nachgereichten Kino-Cameos von Haig und Easterbrook braucht hingegen kein Mensch.