Re: Serge Gainsbourg

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@ChoMi: Ich würde mit „Initials BB“ beginnen. Großartiges Album, elegante Blaupause zwischen Chanson, purem Pop, Kitsch und Camp. Das Titelstück, „Ford Mustang“ und „Bonnie and Clyde“ sind ewige Klassiker.
Danach dann mal in „Jane Birkin et Serge Gainsbourg“ reinhören und bei „Je t’aime moi non plus“ wahlweise an Ingrid Steeger oder an den Traummann Deiner Wahl denken. Auf alle Fälle die Schalosien herablassen.
„Histoire de Melody Nelson“ ist selbstverständlich ebenfalls ein heisser Tipp, die üppig ausladenden Arrangements von Jean-Claude Vannier fallen indes aber etwas aus dem SG Rahmen. Ich bevorzuge und empfehle stattdessen das ungleich bessere und packendere „L’homme à tete de chou“, eine Pop-Oper mit Reggae Touch und eines der besten Alben des ferkelnden Franzosen.
Mein absoluter Top-Favorit unter allen Serge Gainsbourg Alben ist und bleibt aber „Vu de l’Exterieur“. Ein sehr ruhiges und reduziertes Album, fast schon eine waschechte Singer/Songwriter Angelegenheit. Wer der französischen Sprache einigermaßen mächtig ist, dürfte beim Durchforsten der Texte allerdings mit hochrotem Kopf dasitzen! Gainsbourg aalt und suhlt sich in allem was stinkt, gießt jedoch über sein deftiges Fäkalpanoptikum die wunderschönsten, süßesten und todtraurigsten Melodien, die man sich vorstellen kann.
Regelrechte Katastrophen (musikalisch wie textlich) sind etliche spätere Gainsbourg Alben wie bspw. „Rock around the Bunker“ und „Love on the Beat“. Die gilt es zu meiden.

Die sehr gute Gainsbourg Biographie „A Fistful of Gitanes“ (deutsch: „Für eine Hand voll Gitanes“) von Sylvie Simmons ist ebenfalls eine Bereicherung.

Viel Spass schonmal!

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