Re: Enjoy Jazz Festival – LU / MA / HD Okt./Nov. 2007

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go1
Gang of One

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nail75So, dann bin ich mal auf Deinen Bericht gespannt, Go1! Und auf die Berichte aller derjenigen, die ebenfalls da waren.

Einen Bericht werde ich nicht schreiben, sorry. Ich fand die Show teilweise brilliant, zum Teil ist sie aber auch an mir vorbeigegangen.

In Kürze: Animal Collective sind als Trio aufgetreten (Avey Tare, Panda Bear und Geologist) und haben sich eindeutig als Electronica-Act präsentiert – vor vielleicht 100 Leuten im bestenfalls halb gefüllten Kulturhaus Karlstorbahnhof. Wie es sich für eine psychedelische Band gehört, hatten sie ein bißchen Lichtshow dabei – mehr Showelemente gibt es nicht, denn vor allem Panda und Geologist sind vollauf damit beschäftigt, Knöpfe zu drücken, Regler zu ziehen oder zu drehen und Discs in Player zu schieben (Panda Bear, Noah Lennox, singt und trommelt auch). Avey Tare (Dave Porter) steht als Sänger im Mittelpunkt und wirkt auf charmante Weise uncool (er spielt auch Gitarre, trommelt oder drückt Knöpfe).

Los ging’s ungefähr um 21.15 Uhr. Im Opener kündigt Avey Tare die Marschrichtung des ersten Teils der Show an: „I am a Dancer“. Als zweiten Track haben sie „Peacebone“ gespielt, dann kam der erste Gesangseinsatz von Noah Lennox (noch etwas neben der Spur, das wurde später besser) und damit begann eine Strecke mit Tanzmusik – überraschend hart und technoid. Ich fand’s super! Die Mehrzahl des Publikums stand aber nur da ohne sich zu bewegen, was nicht ganz passend war.

Beim Übergang zum zweiten, ruhigen Teil der Show gab es technische Schwierigkeiten – irgendwelche Programme fuhren wohl nicht hoch. Avey Tare entschuldigte sich; aus dem Publikum rief ihm jemand zu: „Pick up your guitar!“
Diese Unterbrechung hat für mich die Stimmung wieder ein wenig gekillt. In diesem Teil kamen ein paar ambient-elektronische Sachen zum Einsatz, für die meines Erachtens der Sound nicht optimal war. Irgendwann hat Avey tatsächlich die Gitarre umgeschnallt und der Teil endete mit einem bekannten Song, ich weiß aber nicht mehr, welchem.

Ich konnte überhaupt nur vier Stücke identifizieren: „Peacebone“, „Unsolved Mysteries“, „Fireworks“ und „Grass“.

Im dritten Teil, der diesmal ohne Panne losging, wurden sie dann wieder richtig gut – sehr intensiv. Eine sehr ausgedehnte Version von „Fireworks“ war große Klasse, ebenso der abschließende ekstatische Trommel-Workout. Die Zugabe hat dann gut dazu gepasst, die Stimmung aufrechterhalten, mit Lautmalereien von Avey Tare. Um 23.00 Uhr war schluss.

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To Hell with Poverty