Startseite › Foren › Verschiedene Kleinode von Bedeutung › Der Tauschzirkel präsentiert › TZ – Coverversionen II – DJ@RSO – Covered ! › Re: TZ – Coverversionen II – DJ@RSO – Covered !
Hab‘ mir gleich gestern Abend Zeit genommen für Deinen Beitrag. War auch sehr gepannt drauf, da ich nix von den Coverversionen kannte!
Die Kommentare:
01. Tennessee Waltz
Die aufnahmetechnischen Bedingungen sind sicher auf Seite des Covers. Ansonsten ziehe ich das Original vor, es hat mehr Chuzpe. Amüsant und gelungen ist das Cover dennoch allemal. Ist ja eigentlich eine Beat-Version des Stücks. Drüber nachgedacht, insgesamt: Unentschieden.
02. Heisser Sand/I would
Deutlich 1:0 für das Original! Da gebe ich Deinen Linernotes recht, wo Du schreibst, dass das Cover da einfach nicht rankommt. ‚Schön‘ ist das Cover schon – das reicht hier aber nicht.
03. Mister Sandman
2:0 für die Originale. Allein schon wegen dem Background-Gesang. Emmylou Harris macht es aber auch großartig – ist im Vergleich aber nicht eigenständig genug für eine andere Wertung. Eigenständigkeit scheint mir ein sinnvolles Kriterium um Coverversionen zu beurteilen.
04. sweet little sixteen/süße sechszehn jahre
An Chuck Berry reicht das Cover zwar nicht ran – aber mehr als interessant ist die Autobahn Band doch: Sie verleiht dem Lied ein neues, rohes, passendes Flair. Unentschieden. Ist auch schwer mit einem solchen Klassiker.
Einen Extra-Daumen nach oben fürs ‚Schubi-Dua‘! Macht Spass zu hören – auch sehr wichtig.
05. Tainted Love
Habe das Original vorher noch nie bewußt gehört, Danke! 3:0 für die Original-Seite Deiner Compilation. Je nach Laune könnte da nur Soft Cell was reißen. Stimmlich kann Herr Almond hier deutlich das Wasser reichen.
Selbst bei Rihanna reicht das Gerüst des Songs für einen Kopfnickernickernicker während des Hörens. Spricht fürs ‚Sample‘, nicht für die Interpretation.
06. als ob se’n frau wöhr
Dylan wie auch Niedecken sind bei mir nicht grade Favoriten. 4:0 fürs Original, weil ich Niedeckens Stimme wenig abgewinnen und Kölsch insgesamt nicht verstehen kann. Hört sich für mich einfach nicht schön an. (Sorry an alle Menschen von dort – mag ich mir einfach nicht in konservierter musikalischer Form anhören.) E-Klavier und Kölsch geht mE. gar nicht. In flüssiger Form iss Kölsch ja überall lecker, als Kommunikationsform nur situativ zu geniessen.
07. sara
‚Desire‘ ist das einzige Album von Dylan, das ich als Ganzes sehr gern mag und alle Jahre wieder hevorhole. Niedecken geht gut mit dem Material um (wie auch bei 06.) – trotzdem, weil wie oben gesagt: 5:0 für die Originale.
08. these boots are made for walking
All-Time Klassiker von Nancy und Lee. Wahrscheinlich tausendmal gecovert. (habe in meiner TZ-Vorauswahl eine Niederländische Version: dürfen Original-Songs eigentlich mehrmals in diesem TZ auftauchen?)
Amada Lear betreibt hier eine Geschmacksverschiebung die gut passt und mir gefällt – sich aber mit dem Original beisst. Das mit dem beissen ist legitim.
Unentschieden.
09. mein freund der baum
Hut ab für die Aussprache des Deutschen im Cover! Die im Vergleich karge, akustische Begleitung funktioniert bestens. Schwer hier von gut und weniger gut zu sprechen. Ist wahrscheinlich Zeitgeschmack. Ich tendiere zum Original wegen Romantik-Akkumulation durch Streichereinsatz. Eine weibliche Interpretin für dieses Lied liegt mir auch mehr. Wiederrum: Unentschieden.
10. SOS
Hörenswerte deutschsprachige Version des Songs! Die Dramatik (im Sinn von ‚Handlung‘) ist bei der ABBA-Produktion größer/höher.
6:0 fürs Original. Harte Sache.
11. Breakfast In America/Cupid´s Chokehold ( Girlfriend )
Als Beispiel wie man einen Song verhunzen kann total geeignet. Unnötige Angelegenheit. Die Charakteristik des Originals unverändert übernommen und mit ein paar zeitgemässen Gimmicks ‚umbaut‘. 7:0.
Du wolltest mit Deinem Beitrag wahrscheinlich nicht Deine favorisierten Coverversionen vor uns ausbreiten, sondern eher Verfahrensweisen des Coverns zeigen. Das ist vor allem mit dem ‚historischen‘ Material gelungen. Sehr viel Freude habe ich auch an dem deutschsprachigen Material (vom Kölsch mal abgesehen). Zwischendurch habe ich mich gefragt, wie man wohl zu solchen Liedern kommt. Eine für mich abseitige, aber erfreuliche Auswahl. Erfreulich weil vorher unbekannt. Abgesehen von Nancy Sinatra und Dylan waren mir auch die Originale nicht besonders vertraut.
7:0 für die Originale und 4 Unentschieden aus verschiedenen Gründen scheint ein hartes Urteil. Es ist aber vor allem ein interessanter Lauschgenuss und ein grosses Vergleichen Deinen CD’s zu folgen.
Danke für die (ähm…) Fremdartigkeit, das erhoffe ich von einem TZ.
--
smash! cut! freeze!