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Ich bin ja irgendwie froh, dass der Mannheimer Morgen ein Konzert auch mal schlecht findet, aber dennoch hat sich der Redakteur meiner Meinung nach das falsche Konzert zum Schlechtfinden rausgesucht.
Eine kleine Korrektur habe ich zu Beginn: Es wurden lediglich drei Stücke gespielt und eine sehr kurze Zugabe. Das sagte Evans übrigens selbst, da muss man nicht spekulieren.
Was mich an dem Bericht wundert, ist dass den Redakteur die Elektronik so sehr störte. Ich fand sie keineswegs sonderlich aufdringlich, eher marginal. Da kamen einige Echos, einige verfremdete Klänge, aber im Mittelpunkt stand doch ganz klar die restliche Band. Angesichts der Ausdrucksweise frage ich mich schon, ob der Schreiber ein generelles Problem mit elektronischer Musik hat, denn – wenn ich mich recht erinnere – stand auch unter der Braxton-Kritik (die insgesamt positiv war) der Satz, dass er zu Hause erst einmal Jan Garbarek aufgelegt habe, vermutlich als Ausgleich zu der bei Braxton aufgetretenen geistigen Zerrüttung. Bei Braxton waren die elektronischen Elemente übrigens viel präsenter und das ganze Konzert viel fragmentarischer und abstrakter.
Was mich darüber hinaus wundert: Kein Wort zur Rhythmussektion? Hell yeah!
Insgesamt kann ich aber verstehen, wenn man gerade zu Free Jazz keinen Zugang findet und dann 90 Minuten leidet, wobei ich schon Konzerte erlebt habe, die wesentlich unzugänglicher waren als dieses.
Mehr dazu später.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.