Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Freejazz › Re: Freejazz
nail75An alle Kölner:
Heute abend spielt Peter Evans im Kölner Stadtgarten. Geht einfach hin!
Heute im Mannheimer Morgen. Ich zitiere hier mal den ganzen Artikel,
da nach ein paar Tagen nur noch Abonnenten den ganzen Artikel aufrufen
können. Dem Schreiber hat es offensichtlich nicht gefallen. Kann dazu nichts
sagen. War am Montag nicht in der Feuerwache dabei.
Enjoy Jazz: Das Peter Evans Quintett in Alter Feuerwache
Suche sollte weitergehenZweifellos gehört er zur nächsten Generation junger, bestens ausgebildeter Trompeter, die sich auf die Suche nach neuen Ufern begeben. Als Peter Evans nach seiner College-Zeit vor sieben Jahren von Ohio nach New York zog, machte er alsbald auf sich aufmerksam, denn sein Spiel auf der Trompete ist in seiner ungewöhnlichen Agilität in jeder Hinsicht bemerkenswert. Doch Spieltechnik und Improvisationsschemata scheinen Evans als Charakteristika seiner Musik nicht genug. Im Rahmen der 12. „Enjoy Jazz“-Tage stellt sich der Künstler mit seinem Quintett auf die Bühne der Mannheimer Alten Feuerwache – und verblüfft.
In nur fünf langen Kompositionen, deren zwei Hauptelemente aus zusammenhangslos wirkenden Kollektivimprovisationen und elektronisch gefilterten und zerstückelten Trompetensounds bestehen, produziert Evans viel Ratlosigkeit. Hier hören auch etliche Freejazz-Fans eher zusammengestückelte Tonfetzen als kohärente Frei-Improvisationen. Sam Pluta, der Soundverfremder an Laptop und anderem elektronischem Schnickschnack, ist unermüdlich und gnadenlos, wenn es um die Vermeidung gewohnter Instrumentalklänge geht. Nur in seinen Pausen bleiben natürliche Sounds stehen, ohne zu Geräuschen verhackstückt zu werden.
Kein neues KonzeptAuch Drummer Jim Black sowie Carlos Homs am Flügel lassen sporadisch ihre Fähigkeiten in jenen Momenten durchblitzen. Doch am Ende scheint das Mischungsverhältnis von akustischer Improvisation zu elektronischer Klangverhinderung aus der Balance zu geraten. Da hilft auch die vor der Zugabe intonierte Ballade „Three to Three“ kaum weiter. Evans ist auf der Suche nach stets neuer Musik, gefunden hat er sie noch nicht. Klangverfremdungen sind für sich noch kein wirklich neues Konzept. Eingebunden in kompositorische Neuentdeckungen könnten sie jedoch revolutionär wirken. Als brillanter Techniker und faszinierender Musiker schuldet er es sich selbst, weiter zu suchen. A.B.A.
Mannheimer Morgen
20. Oktober 2010
http://www.morgenweb.de/nachrichten/kultur/20101020_mmm0000000715447.html
--
Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)