Startseite › Foren › Das Konzert-Forum: Wann, wer und wie › Und so war es dann › Arcade Fire 22.08.2007 Köln / Palladium › Re: Arcade Fire 22.08.2007 Köln / Palladium
Nachdem Bewilderbeast, eine Freundin und ich pünktlich in Köln angekommen waren, betraten wir die Halle und sahen Jules, der auf seiner 80 Konzerte in 60 Tagen-Europatournee den Weg nach Köln gefunden hatte. Gemeinsam bewunderten wir überteuertes Vinyl (20 Euro für die Herman Düne Platte „Giant“ – klar!) und mäßig teure und mäßig designte Arcade Fire T-Shirts.
Es ging los mit Herman Düne, der irgendwie wie eine etwas erwachsenere Version von Adam Green wirkt (der Vergleich stammt von Jules). Am Besten gefiel er mir, wenn er sang und richtige Lieder spielte, denn er war auch problemlos in der Lage, ausufernde und mäandernde Instrumentals zu spielen, die mich dazu veranlassten, mir Koffein zuzuführen. Insgesamt ein ordentlicher Auftritt, mit etwas mehr Fokus hätte er sogar wirklich gut werden können.
In der Pause trafen wir Sir Mich Beck und wir suchten gemeinsam nach OMA und TomTom, die sich aber wohl auf der Toilette versteckten! (Edit: Ich dachte, SMB und Jules wüssten, wie ihr aussäht, ich lese aber gerade, dass das nicht der Fall war. Kein Wunder, dass wir Euch nicht gefunden haben.)
Dann Arcade Fire, die ein gelungenes, aber kein überragendes Konzert spielten. Es ist natürlich auch nicht leicht, jeden Abend die exstatischen Lieder von Funeral so zu spielen, dass das Publikum überwältigt ist. Die Halle war so ca. zu 3/5 gefüllt (also nicht besonders voll), das Publikum durchaus begeistert, ist aber nicht – und dafür bestand Potential – völlig ausgrastet. Leider haben sie nicht Laika gespielt, was mich sehr enttäuscht hat. Ich erwarte eigentlich, dass Bands irgendein besonderes Lied spielen, aber in diesem Fall hatte ich es vorausgesetzt und als es nicht kam, war meine Enttäuschung groß.
Natürlich sind Songs wie Neighborhood, Power Out, Wake Up, Rebellion (Lies), No Cars Go, Intervention und Keep The Car Running beeindruckend und es war schön die Band live zu sehen und zu erleben, dass es bei aller Wildheit doch genau arrangiert und geplant ist. Das war jedoch auch das Problem. Wenn die Exstase konstruiert ist, beeindruckt sie nicht so sehr, wie wenn sie spontan aus den Künstlern herausbricht. Vielleicht lag es daran, dass die Band immer größer wird, was natürlich auch immer mehr Koordination fordert.
Insgesamt eine schönes Konzert, aber nicht das ganz große Highlight. Kriegen wir eine Setlist zusammen?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.