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1. Cirkus (*****)
2. Indoor games (*** 1/2)
3. Happy family (***)
4. Lady of the dancing water (****)
5. Lizard (*****)
„Lizard“ ist kein undurchdringliches Album und ich finde es auch nicht, wie Robert Fripp selbst, unhörbar, aber der Kontrast zu den Vorgängern ist immens. Ich würde das Album auch mehr dem Jazzrock zuordnen, als die Vorgänger, die ihre Einflüsse etwas dezenter hielten. Dennoch: Auch auf ihrem dritten Werk, das im gleichen Jahr wie „In the wake of poseidon“ erschien, gibt es wahnsinnig viel zu entdecken. Es hat allerdings Makel: Die Keyboard-Effekte in „Indoor games“ und „Happy family“ wirken seltsam unförmig, ebenso Stimmdopplungen -und Verfremdungen. Teils wandert der Gesang durch den Mix, wechselt in der Lautstärke – immer wieder verschwimmen die Konturen zu sehr und die Songs in der ersten Hälfte verlieren an Fokus. „Lady of the dancing water“ ist ein sehr hübscher Track, erinnert dabei auch etwas an die Sinnlichkeit von „Cadence and cascade“. Am liebsten mag ich den Opener, der etwas die Spur vorwegnimmt, die irgendwann auch Werke wie „Red“ verfolgten. Ich mag diese flirrenden Momente, als würde der Atem in der Luft stehen bleiben, die ganze brodelnde, sich voran schraubende Rhythmik – „Cirkus“ ist eine Art fieberwarme Strömung, die mit einem hinreißenden Trompeten-Moment aus der Versenkung gerissen wird.
Der Titeltrack, der immerhin die Hälfte des Albums einnimmt, ist eine Welt für sich. Ich liebe „Lizard“ sehr, auch wenn die Aufnahme nicht perfekt ist und immer wieder kleinere Längen hat. Die enorm offene, aufstrahlende Gestaltung des Refrains von Jon Anderson, die eingemischten Handclaps, die mystischen Momente, die für Sekunden an das Debut erinnert – das ist hinreißend instrumentiert. Danach wird es noch spannender: „Lizard“ häutet sich mit jeder Minute mehr und zum Vorschein kommt irgendwann lupenreiner Jazz. Zarte, perlende Klaviertöne, anmutige Flöteneinspielungen, dazu die prägnanten, heißblütigen, vollen Trompeteneinlagen, die mich sehr an die „Concierte de Aranjuez“ Fassung von Miles Davis‘ „Sketches of spain“ erinnert. Ab der zweiten Hälfte zerfließen sämtliche Strömungen, die King Crimson ausmachen. Dezente Korrespondenzen zwischen Klavier, Stimme, Becken-und mahnenden Flötenmotiven, Sogmomente, die an „The devil’s triangle“ gemahnen, grelle Bläser – ein Motor, der kocht und dampft. Am Ende steht eine Gitarre, die Luft schneidend, für sich, von bedachten Schlägen hinterlegt.
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Hold on Magnolia to that great highway moon