Re: Gibt es objektive Kriterien für die Beurteilung von Rock/Popmusik

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

Beiträge: 4,310

Nun, da die Diskussion an einem Punkt angelangt ist, zu dem ich aus eigener Erfahrung einen interessanten Aspekt beisteuern kann, klinke ich mich wieder ein. Vorher möchte auch ich nur kurz kund tun, daß ich zu den hoffnungslos „altmodischen“ und unbelehrbaren Fällen gehöre: mp3-Files, Downloads, etc. kommen für mich nicht in Frage. Offenbar gehöre ich zu den haptisch veranlagten Menschen ;-) – kurz, bei mir hört praktisch das Auge mit… D.h., die althergebrachte Tonträgerindustrie (in diesem Falle egal, ob CD oder Vinyl) kann in mich als treuen Kunden vertrauen…
Der Aspekt des „schnellen Wegs“ von Künstler hin zu Endverbraucher interessiert mich nicht weiter. Wann es an der Zeit ist, mir ein Musikstück anzuschaffen, entscheide immer noch ich als Hörer – diese Zeit und diesen Luxus habe ich, zur Not auch noch ein halbes Jahr nach VÖ-Datum (oder bis mir die Platte mal „über den Weg läuft“…)

O.k., es gibt Phasen, in denen ich meine Tonträgersammlung total über habe und sie am liebsten komplett abschaffen würde. Vor noch gar nicht allzu langer Zeit entschied ich mich tatsächlich für diesen Schritt. Die komplette Sammlung wanderte in den Besitz eines Bekannten. Geschenkt! Ab und weg damit! Auf Nimmerwiedersehen! So einfach war’s dann doch nicht. Keine vier Wochen später stand (fast) alles wieder an seinem Platz, da wiederum mein Bekannter sich mit der Sammlung heillos überfordert sah. Aber gerade noch rechtzeitig genug, bevor bei mir das grosse Heulen und Zähneklappern ob der Riesendummheit mit Sicherheit los gegangen wäre.
Die Aktion war allerdings recht heilsam. Auch wenn Tonträger streng genommen nur Sachwerte darstellen, so zeigt eine individuell mit den Jahren gewachsene Sammlung doch sehr anschaulich eine Art persönlichen „kulturellen Werdegang“ auf. Die Sammlung spiegelt einen Teil des Lebens wider – und gewiss nicht nur einen kleinen Ausschnitt davon.
Die Sammlung wird nun bestehen bleiben, wächst und gedeiht, wenn’s sein muß wird auch der eine oder andere Teil mal dezimiert werden und ist doch ein täglicher Gebrauchsgegenstand – von daher schon mal nicht als zukünftiges „Museumsstück“ prädestiniert…

Was nach meinem Ableben mal damit passieren soll – keine Ahnung! Darüber sich jetzt schon Gedanken zu machen ist müßig. nail’s Vorschlag allerdings, den ganzen Krempel komplett einer öffentlichen Einrichtung zu vermachen ist mir sehr sympathisch…

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad