Re: The Clash

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anorak-twin

Registriert seit: 13.03.2009

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Ich hatte bei base.com (wohl eine Art Nachfolger von blah.com und dvd.co.uk) bestellt, €124,55 einschließlich Porto, am Mittwoch war die Kiste da.

Der Begeisterung über die Ausstattung schließe ich mich vollumfänglich an.

Der Inhalt der CDs/DVD ist weniger aufregend:

Von den Outtakes war „Midnight to Stevens“ war schon auf „Clash on Broadway“. Bleiben zwei bisher nicht amtlich veröffentlichte:
– The Beautiful People Are Ugly Too
– Idle In Kangooroo Court (a.k.a. Kill Time).
Kannte ich bisher nur in muffligem Sound auf dem „Another Combat Rock“ Bootleg. Schön, das mal in guter Qualität zu hören. Kein Platz war komischerweise für „One Emotion“ und „Every Little Bit Hurts“, die auf „Broadway“ enthalten waren.

Extended versions:
– Ghetto Defendant (6:14) und
– Sean Flinn (7:24)
Ersteres wohl mit mehr Ginsberg und mehr Instrumentalteil, ich kenne die Combat-Rock-Version jedoch nicht gut genug auswendig und habe mir noch nicht die Mühe gemacht, die beiden Versionen direkt miteinander zu vergleichen um die Abweichungen wirklich nennen zu können. Letzteres etwas anstrengend. Es fehlen diverse Remixe von den 12″es und „(Super) Black Market Clash“.

Demos:
4x Beaconsfield Film School 1976, davon 1 auch auf „The future is unwritten“
5x Polydor 1977, davon 2 auch auf „Broadway“.
Genau das, was man sich von Demos erwartet: Roher, dirketer als die Album-Version, aber gar nicht so weit entfernt. Hoffentlich hört jetzt mal die Flut der Bootlegs auf, auf denen die selben Demos in immer neuen Zusammenstellugen verbraten wurden.

Live:
6x London Lyceum 28.12.1978 (nach anderen Quellen 3.1.1979, jedenfalls nicht 28.12.1979 wie im Booklet steht), davon 1 auch auf „Broadway“, 2 auch auf „From Here To Eternity“. Im Gegensatz zu „From Here To Eternity“ hier jedoch nicht die für den Film „Rude Boy“ massiv nachbearbeiteten Versionen sondern anscheinend das, was wirklich im Konzert gespielt wurde. Kein super-hifi-sound, aber über Bootleg-Standard. Warum nicht das ganze Konzert?

Insgesamt also 34 Minuten und 32 Sekunden unveröffentlichtes, wenn ich richtig gezählt habe.

Auf der DVD sind die Promo Videos, „Clash on Broadway“ und „White Riot Promo Film“ alle auf mindestens einer der bereits erhältlichen Clash-DVDs. Das „Julian Temple Archive“ wahrscheinlich auch, kommt mir jedenfalls bekannt vor. Sind ohnehin Super-8-Stummfilmaufnahmen in schwacher Qualität, über die nachträglich zwei Sandinista-Tracks gelegt wurden. Das Don Letts Super 8 Medley hat bessere Bildqualität, on the road und live (im Publikum ist der jugendliche Shane MacGowan zu erkennen, mit intaktem Ohr), interessant aber auch stumm und nachträglich mit Studiotracks vertont. Und auch hier werde ich den Verdacht nicht los, das schon auf einer der bisherigen DVDs gesehen zu haben. Bleiben 8:25 live, Sussex University 1977: Bild und Ton in okayer Bootleg-Qualität; die Energie der frühen Clash kommt gut rüber.

Insgesamt würde ich die Box treuen Fans und Leuten mit zu viel Geld empfehlen. Wer aufs Preis-Leistung-Verhältnis achtet, ist mit den regulären Alben plus „Super Black Market“ plus einer beliebigen Compilation besser bedient.

Die richtig nerdige Diskussion zum Thema findet sich im Clash-Forum.

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