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lathoDazu kommt noch die Bedeutung von Musik im gesellschaftlichen Leben: tops hatte im Nothern-Soul-Thread doch schön beschrieben, wie in England und Amerika Musik identitätsstiftender ist (als in Deutschland), dass Musik einen anderen, auch abgrenzenden Stellenwert hat. Sicherlich gibt’s hier auch „Szenen“ in denen das der Fall ist – aber das wäre wahrscheinlich eher Volksmusik.
Tja, letztendlich bedienten sich die „Szenen“ hierzulande zwecks „abgrenzendem Stellenwert“ ironischerweise vorwiegend englischer (und in abgeschwächter Form) amerikanischer Bands und Künstler.
Wie immer man das jetzt auch werten möge, in dieser Hinsicht sind „wir“ „Szenevolk“ in gewisser Hinsicht kaum besser gewesen als unsere allmächtigen Vorbilder aus den Vaterländern des Pop…
Übrigens, glaubt man den Schwänken und Überlieferungen in Teipels „Verschwende Deine Jugend“-Buch, so dürfte die „originale“ damalige Hamburger Punk-Szene so ziemlich jeden ortsfremden Musiker mit Schimpf, Schande und Schlimmerem belegt haben, der sich auf eine Bühne in der Hansestadt wagte. Jaja, ich weiß, ich weiß: nicht repräsentative Nischenmusik und Erzählungen von vorm Kriege, etc…
Was bleibt: was müssen „wir“ schon ein unmusikalisches Volk sein – wahre Poplegastheniker – die es grade mal fertig bringen, auf Volksmusik herumzuprügeln (wobei ich erneut davor warne, Volksmusik mit „volkstümlicher Musik“ zu verwechseln…).
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad