Re: Adaption fremder Musikstile oder: "Können Deutsche auch Country"?

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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atomFür mich gibt es nach 1967 keinen Künstler, der etwas ähnlich relevantes und bahnbrechendes für den Jazz geschaffen hat, wie es beispielsweise Duke Ellington, Fletcher Henderson, Charlie Parker, Thelonious Monk oder John Coltrane geschaffen haben, unabhängig aus welchem Kontinent oder Bundesstaat sie kommen. Das trifft für mich auch auf den amerikanischen Jazz (und was als Jazz verkauft wird) nach 1970 zu. Mir fallen zwar einige gute Platten nach 1970 und auch einige tolle Konzerte, die ich in den letzten 15 Jahren gesehen habe ein aber alles in allem ist das für mich nicht annähernd vergleichbar mit dem, was im Jazz bis 1967 stattgefunden hat. Dafür hat es einfach nicht mehr die Relevanz.

Meine Meinung und meinen Standpunkt zum Jazz nach 1967 konnte ich mir im Übrigen auch ohne Wolfgang Doebeling durch eine sehr intensive und lange Beschäftigung mit der Materie bilden. Dafür verlasse ich mich nicht auf das punktuelle Hören einzelner europäischer Alben sondern auf meine ausführliche Auseinandersetzung mit dieser Thematik.

Durchaus, aber für ein späteres Nachlesen könnte es Probleme beim Wiederfinden geben.

Deine Ausführung zum Jazz nach 1967 sind interessant. Ich teile sie natürlich nicht im Mindesten, aber das macht ja nichts. Allzu lange darauf eingehen möchte ich auch nicht, da mein entscheidender Punkt die Frage war, ob Europäer im Jazz eine wichtige Rolle gespielt haben und diese Kunstform weiterentwickelt haben. Und da, glaube ich, sind die Argumente auf meiner Seite.

Dass Du Dich intensiv mit Jazz beschäftigt hast, steht völlig außer Frage und das würde ich Dir auch niemals absprechen wollen. Allerdings ist es doch auffällig, dass H&B, Kramer und Du genau dieselbe Auffasung bezüglich europäischem Jazz und Jazz nach 1967 vertreten. Und wir wissen alle, wer die noch vertritt.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.