Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Adaption fremder Musikstile oder: "Können Deutsche auch Country"? › Re: Adaption fremder Musikstile oder: "Können Deutsche auch Country"?
otisErsteres habe ich auch schon oft geschrieben, stimme dir also völlig zu. Allerdings kommen wir da nicht weiter, denn im letzten Halbsatz hast du das Problem angesprochen: Ich bin überzeugt, dass es dem Gwildis ein Bedürfnis ist, und für ihn kein Gag, seine Musik genau so zu machen, wie er sie macht.
Ich nehme ihm das nicht so leicht ab. Gwildis hat diese Musik ja nicht immer gemacht, sondern jahrzehntelang erfolglos alles mögliche andere. Erst 2003 kam ihm (oder dem Marketingleiter seiner Plattenfirma, who knows) die Idee, er könne es doch mal mit „deutschem Soul“ versuchen. Ich kann das nicht ernst nehmen.
otisDas soll er ja auch ruhig tun, meinetwegen kann er sie auch veröffentlichen, wenn er dafür Abnehmer findet, für mich aber bleibt dieses sein Tun absoluter Mist und seien seine Musiker noch so „gut“. Es gibt für sein Tun keine erkennbare Notwendigkeit.
Genau. Das Schlimme ist, dass sowas zur Verwässerung des Soul beiträgt. Genauso ist das bei deutscher Country Musik. Ich befürchte: Kein Mensch der Truckstop, Tom Astor oder Gabriel hört, wird daraufhin auf den Gedanken kommen, sich mit „richtiger“ Country Musik näher zu beschäftigen.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)