Re: Adaption fremder Musikstile oder: "Können Deutsche auch Country"?

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nail75

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atom@nail75:

Möchtest du ernsthaft Powells europäische Sessions der 60er mit den amerikanischen Aufnahmen der 40er und 50er vergleichen oder auf eine Stufe stellen? Sicherlich, die Steeplechase, Storryville und Black Lion Aufnahmen sind allesamt routiniert und zumeist auf höherem Niveau als vieles, was zeitgleich im europäischen Jazz passierte. Ähnliches gilt für den Parisaufenthalt von Miles Davis. Keiner der Sessionmusiker für „Ascenseur“ erreicht für mich annähernd das Niveau, welches auf zahllosen früheren und späteren Sessions vorherrschte. Dennoch – und da gebe ich dir Recht – gibt es punktuell ein paar Europäer, die als Sideman hervorragend fungierten. Insgesamt sollte man Jazz aber gesondert betrachten.

Dann muss ich Dich leider bitten, mir nicht Recht zu geben, denn europäische Musiker haben nicht nur als Sideman hervorragend fungiert, sondern auch amerikanischen Musikern als Inspiration gedient, bzw. den Jazz weiterentwickelt. Aber das sagte ich schon. Ich bin übrigens dagegen, ihn gesondert zu betrachten, nur weil er Deiner Argumentation in die Quere kommt! :-)

Bud Powells europäische Aufnahmen haben nicht die Bedeutung seiner amerikanischen. Dennoch sind sie nicht schlecht. Ob der Grund in den minderwertigen europäischen Musikern oder Powells angegriffener Gesundheit liegt, sollen andere entscheiden. Ich habe die Complete Verve Box gehört, darauf sind Aufnahmen, die in Amerika entstanden sind und so schlecht sind, dass man heulen möchte.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.