Re: Der Dialekt-Thread

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zappa1
Yellow Shark

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MozzaIch hatte immer vermutet, dass dieses „Jo mei“ eher so in die Richtung „sei’s drum“ geht.

Würde auch passen. Wie gesagt, dieser Ausdruck ist vielseitig verwendbar.

PatrikTrollDas ist nicht ganz richtig.

Als Beispiel möchte ich den oberpfälzischen (und innerhalb dieses wieder einen speziellen) Dialekt anführen, der niedergeschrieben ganz bestimmte Regeln, Phonetik (also Aussprache) und Betonung betreffend, hat. Meine Oma väterlicherseits und eine Tante waren bzw. sind sogenannte Dialektforscherinnen, dazu unterhielten sie sich vor allem mit alten Menschen in der Gegend und schickten die Ergebnisse anschließend sogar an ein Sprachforschungsinstitut (nach meiner Erinnerung in München).

Schon klar.
Ich sag die mal ein Beispiel, wie ich das meinte.
Es gibt das Buch „Und keiner weint mir nach“ von Sigi Sommer.
Da werden mehrere Jahre in einem Giesinger Mietshaus in der Zeit vor bis nach dem 2. Weltkrieg beschrieben.
Da gibt’s einen Mann, der immer, wenn ihn seine Frau wieder recht schikaniert hat, durch die Wohnung geht und Mundharmonika spielt. Die Situation kannten alle anderen Mieter und wussten, dass es mal wieder gekracht hat.
Und es war dann mal wieder so weit, der Mann spaziert mit der Mundharmonika durch seine Wohnung, der Mieter darunter hörte es und sagte nur: „Auwe!“

Und das meine ich, dieses „Auwe“, wie soll ich das jemanden erklären, wie man es betont, die Mimik, die ich mir bei dem Mann vorstelle, was in diesem kurzen „Auwe“ alles drin liegt.
Verstehst, was ich meine? ;-)

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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102