Re: Die ganz großen Independent Alben

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sonic-juice
Moderator

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FruchtfliegeIst der Eintrag bei Wiki von dir? Kann mich noch an eine Diskussion zwischen Thees Uhlmann und dem Sänger von Blackmail (Aido Abbay o.ä.) erinnern, wo auch versucht wurde Indie zu erklären. So einfach haben die es sich aber nicht gemacht.

So einfach macht es sich der Wiki-Eintrag doch gar nicht, da er eben nicht nur auf das stilistisch aussagelose Kriterium der Plattenfirma schaut, sondern „Independent Rock“ vorrangig als Szene(n) mit bestimmten Einstellungen beschreibt. Eine Indie Band wird m.E. auch nicht automatisch ent-indifiziert, wenn sie irgendwann zu einem Major wechselt. Ist Tocotronic nun nicht mehr Independent, weil sie LADO verlassen haben? Problematisch ist halt nur, dass man mit dem Label „Indie“ wie auch „Alternative“ kaum greifbare Stil-Abgrenzungen vornehmen kann und mir daher eine Liste schwerfiele. Und ich den Begriff aufgrund seiner Schwammigkeit (spätestens seit in den 90ern Alternative zum Mainstream geworden ist) selbst nicht nutze. Aber bis in die frühen Neunziger konnte man schon mit einer gewissen Vorstellung und Erwartung im Indie-Fach des Plattenladens kramen und immer die gleichen, auch sound- oder attitude-verwandten Bands finden, die sich zB nicht in den Fächern Rock, Soul, Hip Hop, Metal befanden; das lag wohl auch daran, dass Labels wie Mute oder 4AD einen eigenen identifizierbaren Stil in der Auswahl und Vermarktung ihrer Künstler pflegten. Solche Fächer gibt es auch heute noch, aber bei vielen mitlerweile etablierten, geradezu klassischen Bands ist es natürlich der reine Zufall, ob dle nun unter Rock/Pop oder Indie archiviert werden (R.E.M., The Smiths, Nirvana, Depeche Mode…).

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