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Dominick BirdseyNicht ganz. Die Interpretation eines Stücks kann durchaus gelungener sein, aber ein noch so guter Sänger kann Wasser nicht in Wein verwandeln, da stehe ich bei Mistadobalina.
Gerade bei „One“ ist die nahezu spartanische Version Johnny Cashs doch nur ein Beweis dafür, dass hier ein gutes Songwriting zugrunde liegt. Der Song kommt auch ohne die Effekthascherei, die Kramer ihm bei U2 zugrunde legt, aus. Verstehen kann ich, dass man mit Bonos pathetischer Art des Gesangs nicht klar kommt (aber deswegen muss man den Song nicht in Frage stellen – ich kann z.B. durchaus anerkennen, dass „Roxanne“ von The Police ein gelungener Song sein mag, solange er bloß nicht von Sting gesungen wird).
M.E. gewinnt „One“ eher durch Reduktion und insbesondere durch den brüchigen Gesang – beinahe Vortragsstil – von Johnny Cash, mehr noch: indem er den Song auf diese Weise interpretiert, verdeutlicht Cash erst, dass „One“ ein wirklich gelungener Song ist.
Um Rossis Vergleich mit „Love Is Strong“ noch einmal zu bemühen. Keine Ahnung, ob der Song „stripped to the bone“ dem Songwriting von „One“ ebenbürtig ist: hier liegt für mich der Reiz in der Interpretation sprich im Gesang von Mick Jagger. Der ist hier unnachahmlich. Unique, unutterable, unfeasibly.
It’s the singer not the song. Bei Bono sehen es halt viele umgekehrt.
Übrigens sehr schöne Diskussion auf den letzten Seiten!
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