Re: U2 – Achtung Baby – 1991

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herr-rossi
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@Ah Um: Eben, deswegen ist ja vom „hohlen“, „schlimmen“ oder „übertriebenen“ Pathos die Rede, das zeigt doch immer noch, dass es auch ein anderes Pathos gibt. Aber von diesem anderen Pathos bzw. Pathos im allgemeinen Sinn ist explizit kaum noch die Rede.
Man darf den Cash-Stil nicht absolut setzen, zumal der so pulvertrocken und beherrscht („in Stein gemeißelt“) nun wirklich nicht ist. Macht man denn einem Sam Cooke, Marvin Gaye oder irgendeinem anderen Soulsänger den Vorwurf, dass er mit Verve singt? Man hätte denen genauso vorhalten können, dass das alles zuviel ist (und dann auch noch mit großem Orchester untermalt …). Bonos Gesangsstil ist vom Soul geprägt und er weiß dessen Stilistik in seinen besten Songs durchaus angemessen einzusetzen. Aber weil sich irgendwann das Urteil verfestigt hat, dass Bono prinzipiell ein „pathetischer“ Sänger sei, hört man eben nicht mehr hin. Dabei muss man doch nur mal so Leute wie Curtis Stigers oder Michael Bolton zum Vergleich hören, dagegen erweist sich Bono auf Songs wie „One“ als geradezu subtiler Sänger.
Ich mag ja Sam Cooke und Johnny Cash auch lieber, weil sie insgesamt ein weitaus eindrucksvolleres Werk vorgelegt haben, aber Bono ist nicht so schlecht, wie er gerne gemacht wird.

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