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Herr RossiDass die Verwendung von christlicher/biblischer Metaphorik aber zum Kernbestand modernen Songwritings gehört (überhaupt: der gesamten westlichen Kultur), ist schon klar? Wieso erkennt man das religiöse Element in den amerikanischen Genres des Country, Soul oder Blues als „gottgegeben“ an, muss das aber bei einer europäischen Band ekelhaft finden? Von Erlöser- und Märtyrerposen kann bei „One“ keine Rede sein. Hier geht es überhaupt nicht um Posen, sondern um die Beschreibung einer zwanghaften Beziehung. Man könnte das sogar umgekehrt als Religionskritik auffassen.
Amen! Wenn ich auf Musik mit religiösen Inhalten verzichten würde, dann könnte ich 50% meiner CDs entsorgen. Abgesehen davon hast Du, Rossi, natürlich Recht, dass es in diesem Lied überhaupt nicht um Erlöserlyrik geht. Ich denke, da kommen wirklich politische Erwägungen bezüglich Bonos Rolle in der Gegenwart mit der Beurteilung dieses Liedes zusammen, die eigentlich wenig bis nichts miteinander zu tun haben. Aber es ist normal, dass Menschen Musik so bewerten. Es ist jedoch nicht normal, das man bestreitet, dass das so ist und stattdessen andere dafür kritisiert, nur „herumzumeinen.“
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.