Re: U2 – Achtung Baby – 1991

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sonic-juice
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Napoleon DynamiteDann erkläre doch mal, warum aus der hier so teuer gehandelten Dramaturgie von „One“ in Cashs Version nichts übrig geblieben ist.

Ich muss zugeben, dass ich die Aussage Deines oben zitierten 9:28 Post nicht vollends intellektuell erfasst habe.

Die Dramaturgie fehlt bei Cash, klar, ohne dass ich darin allerdings einen destruktiven oder auch nur denkonstruktivistischen Ansatz erkenne; das Herunterstrippen auf den Kern (aber nicht das Entkernen) ist eben das Prinzip, das den American-Alben zu Grunde liegt (siehe auch „The Mercy Seat“, der ja bei Cave auch noch weitaus mehr auf narrativer, vom Arrangement nach vorne getriebener Dramaturgie baut). Die Scheiße-Gold-Deutung ist mir etwas zu alchimistisch, ich bezweifele, ob das funktioniert, allenfalls bei einer Parodie oder eben einer Zerstörung, die ich hier aber eben nicht höre, weder vorsätzlich noch fahrlässig. Der Kern von „one“ bleibt doch erhalten, Text und Melodie.

Die Dramaturgie von „One“ wurde hier übrigens nur deshalb so betont, weil Kramer sie dem Song zunächst pauschal absprach „fast eintönig, ohne erkennbaren Spannungsbogen“, was er hinterher ja zumindest relativiert hat: sie sei da, aber „unbefriedigend und langweilig“.

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