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IrrlichtIch folge mal Napo und atom, ab heute werden alle King Crimson Werke mal wieder mit Heißhunger gehört.
1. 21st century schizoid man (**** 1/2)
2. I talk to the wind (*****)
3. Epitaph (*****)
4. Moonchild (*****)
5. The court of the crimson king (*****)So etwas wie meine eigene DNA. „In the court of the crimson king“ begleitet mich seit fünfundzwanzig Jahren, eines der liebsten Platten meiner Eltern, über viele Jahre war es mein absolutes Lieblingsalbum und noch heute ergreift mich Wehmut und Ergriffenheit, wenn ich es höre. Ich liebe alles daran. „Epitaph“ und „The court of the crimson king“ (mein liebster Track überhaupt) sind wunderbare Kompositionen, ich schätze aber auch die eher unscheinbareren Passagen. Die begleitenden, warmen Flötten-Arrangements in „I talk to the wind“, die langen Ausläufer von „Moonchild“. Dort passiert so viel. Es rasselt und klingelt, Becken werden sacht angeschlagen, alles spielt mit einer faszinierenden, ineinander verschlungenen Beiläufigkeit miteinander, irgendwann sieht man die ganz feinen Fäden, aus denen der Track gesponnen ist – ein starker Kontrast zum pathosbeladenen Neo-Prog und maschinell künstlichen Progressive Rock/Metal jüngerer Tage. Generell: Trotz seiner enormen Präsenz ist King Crimson stets eine Band, die viel Wert auf Feinheit, auf Dezenz und kleine Details legt. Mit jedem Jahr lerne ich Giles am Schlagezeug mehr schätzen. Diese kleine Tupfer, diese ganz schnell hintereinander angeschlagenen Becken-Momente, dieses beständige Rascheln im Hintergrund, gerade auch in der ersten Solo-Einlage von „The court of the crimson king“ – das ist absolut unnachahmlich. Ich mag den pulsierenden Mellotronsound, die innigen Arrangements aus Flute, Klarinette, generell den ganzen Rahmen, in dem man Jazz und Folk in jeder Note hört. „Moonchild“ erinnert mich manches Mal an die Sphären von „In a silent way“, generell zeigen viele Momente, warum man bereits „The black saint and the sinner lady“ als erste Essenz des Progressive Rock wahrnehmen kann. Wie auch immer: Wundervolles Album. Leidenschaftlich, würdig, einzigartig.
Sehr fein beobachtet und beschrieben, Irrlicht!