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MistadobalinaPopgeschichte als solche existierte damals ja noch nicht. Aber später in den 70ern haben zumindest die Leute, die ich kannte, sehr wohl Zusammenhänge erfassen wollen. Da wurden ja sogar Bücher mit musikalischen Stammbäumen veröffentlicht (wer spielte wann in welcher Band) und darüber diskutiert. Mittlerweile ist die Historie ja aber so weit verzweigt, dass es immer schwieriger geworden ist, den Überblick zu behalten. Mir fällt aber schon sehr auf, dass heute das Interesse vieler Kids, was Wissen über Bands etc betrifft, sehr gering ist.
Man glaubte wohl eher, ein neues Zeitalter breche an. Die Kontinuitäten verschwanden hinter den gewaltigen gesellschaftlichen Veränderungen.
Ob das fehlende Wissen wiederum ein Nachteil ist, lasse ich mal dahingestellt. Wie Dick Laurent mal sinngemäß schrieb: „Zuviel Wissen schadet der Musik“
Vielleicht haben wir es einfach mit einer Veränderung der Rezeption zu tun, die in der Tat mehr nach realen oder scheinbaren Zusammenhängen fragt und einfach sich wild alles zusammenstellt, was gefällt. Beliebiger sicherlich, aber auch kreativer und anarchischer.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.